Zug-Lifehacks: Vor der Fahrt   

Preise vergleichen  

Vor Beginn jeder Reise steht Planung und Vergleich von Angeboten. Auch Zugreisende sollten darauf nicht verzichten. Denn häufig gibt es enorme Preisunterschiede auf derselben Strecke bei den verschiedenen Unternehmen, wie SBB, Deutsche Bahn oder ÖBB. Über die Reiseauskunft der Webseiten kannst du ganz einfach Verbindungen und Preise überprüfen und buchen. Auch andere Webseiten wie www.trainline.com oder www.bahn.guru lohnen sich. Neben der Fahrtzeit kannst du dir hier die günstigsten Verbindungen anzeigen lassen.  

Wer zeitlich flexibel ist, sollte ausserhalb der Stosszeiten reisen. Erfahrungsgemäss sind die Tickets am Samstag oder unter der Woche günstiger als Montag, Freitag oder Sonntag. Und nicht nur das: Auch die Züge sind wesentlich leerer und die Chance auf einen Sitzplatz somit höher.   

Vergünstigungen nutzen  

Egal ob Vielfahrerin oder Gelegenheitsfahrer, Vergünstigungskarten lohnen sich oft schon nach wenigen Fahrten. Besonders junge Zugfahrende können von den Vorteilen profitieren.

In Frankreich beispielsweise kostet die Carte Jeune nur 50 Euro im Jahr. Mit ihr erhältst du bis zu 60 % Rabatt auf den normalen Ticketpreis. Auch die Bahncard25 in Deutschland lohnt sich oftmals schon nach zwei Fahrten. Mit ihr erhältst du 25 % auf den normalen Ticketpreis. Mit dem Halbtax-Abo der SBB reist ihr in der Schweiz ganzjährig zum halben Preis.

Spezialangebot

Menschen, die im Tourismus arbeiten, können in Kombination mit der Travel-Industry Card auf ein spezielles Kontingent der Deutschen Bahn zurückgreifen. Hier erhaltet ihr europaweite Vergünstigungen auf Zugtickets. Die Karte ist sowohl in Deutschland, Österreich als auch der Schweiz erhältlich. Mit etwas Glück könnt ihr zum Beispiel für die Fahrt von Basel nach Berlin Tickets für unter 25 Euro ergattern!   

Frühzeitig buchen  

Wer frühzeitig bucht, spart Geld. Das ist zwar kein Geheimtipp, aber dennoch ein wertvoller Rat für alle die, die günstig Reisen möchten. So bietet zum Beispiel die Deutsche Bahn, neben den normalen Sparpreisen, den Super-Sparpreise und den Europa-Sparpreis an. Diese sind jedoch kontingentiert, also nicht immer auf allen Verbindungen und Strecken vorhanden. Der DB Sparpreis-Finder kann euch auf der Suche nach der günstigen Verbindung helfen. Ebenso wie die Deutsche Bahn bieten auch andere Zugunternehmen besonders günstige Sparpreise an.   

Mit der ÖBB reist ihr beispielsweise ab 14,99 € quer durch Europa. Nachtzüge, die ihr direkt bei der ÖBB buchen könnt, gibt es bereits ab 29,90 €.   

In der Schweiz sind Sparbillettes für viele Verbindungen maximal 60 Tage im Voraus erhältlich. Mit ihnen erhältst du bis zu 70 % Ermässigung im Vergleich zum regulären Preis. Du kannst sie bequem auf der Website der SBB buchen. Das Angebot ist jedoch kontingentiert und der Preis steigt jeweils mit der Auslastung der entsprechenden Züge sowie dem Buchungszeitpunkt. Daher lohnt es sich, das SBB Sparbillett möglichst frühzeitig zu buchen.    

Sitzplatz reservieren  

Bahn-Anfänger und Anfängerinnen haben häufig Angst vor überfüllten Zügen und fehlenden Sitzplätzen. Das kannst du umgehen, wenn du dir vorab einen Sitzplatz reservierst. Auf einigen Strecken Europas ist eine Sitzplatzreservierung sogar obligatorisch. Gerade wer länger unterwegs ist, sollte auf diesen Komfort nicht verzichten. Eine Übersicht der Preise einzelner Streckenabschnitte findest du auf der Seite von Interail.eu.   

Zug-Lifehacks: Während der Fahrt   

Sitzplatz finden  

Es ist so weit: Die Reise geht los! Am Bahnsteig angekommen, kommt meist das erste Abenteuer: Wo steige ich ein und wie finde ich meinen Sitzplatz? Egal ob allein oder mit der Familie, wer die Wagenreihung beachtet, erspart sich vor allem eins: Stress. Unser Tipp: Studiere die Wagenstandsanzeige und positioniere dich an der richtigen Stelle am Bahnsteig. So findest du nicht nur schneller deinen Sitzplatz, sondern umgehst auch noch das Gedränge im Zug.     

Wer ohne Reservierung unterwegs ist, sollte am besten in den ersten oder letzten Waggon des Zugs einsteigen. Denn die Deutsche Bahn zum Beispiel vergibt ihre Reservierungen immer in beide Richtungen vom Bordrestaurant, beginnend in der Mitte des Zuges. Die höchste Wahrscheinlichkeit, einen nicht reservierten Sitzplatz zu erwischen, hast du also am Ende oder Anfang des Zuges.  

Für Entertainment sorgen   

Zugegeben, nichts ist schlimmer als Langeweile an Board. Vor allem bei längeren Zugfahrten sollte das Entertainment stimmen. Egal ob arbeiten, Filme schauen, Bücher lesen oder den neusten Podcast hören: habe immer genügend Alternativen dabei. Vergiss dabei aber nicht, dass das Internet im Zug in den seltensten Fällen dem Highspeed Internet von zu Hause gleicht. Lade dir also besser vorher Filme, Serien und Podcast runter, damit auch nichts schief geht.    

Genügend Essen einpacken  

Und was ist, neben dem richtigen Entertainment, auf Zugreisen mindestens genauso wichtig? Richtig, die Verpflegung. Gerade für Familien können gesunde Leckereien zwischendurch ein wahrer Segen sein. Falls du mal keine Zeit oder Lust haben solltest, dich vor deiner Reise um Verpflegung zu kümmern, kannst du selbstverständlich auch das Board-Restaurant nutzen. Unser Geheimtipp: Bei Reisen mit der Deutschen Bahn immer einen Teebeutel mitnehmen. Denn heisses Wasser im Becher gibt es im Board-Bistro der DB umsonst.   

Reisen mit Kindern  

Wer mit Kindern reist, sollte genügend Zeit einplanen, akzeptieren, dass der Zug ein Abenteuer-Spielplatz ist, sich genügend Aktivitäten an Bord einfallen lassen und gute Nerven bewahren! Im Zug ist es auch mal okay, es mit der Bildschirmzeit der Kleinen nicht so genau zu nehmen – das Kinderkino ermöglicht wertvolle "Ich-Momente" zum Lesen, Nachrichten schreiben und entspannen.  

Bei Verspätungen: Ruhe bewahren   

Im Falle einer Verspätung gelten in der Regel zwei Grundsätze: Ruhe bewahren und Alternativen prüfen. Wenn dein Zug ausfällt, helfen dir meistens die Apps der Zugunternehmen eine Ersatz-Verbindung zu finden.  

Unser Tipp: Bei einer Zugverspätung ab 20 Minuten, wird die Zugbindung deines Tickets bei der Deutschen Bahn automatisch aufgehoben, sodass du jede andere Verbindung auf der gleichen Route nutzen kannst. Im besten Fall kannst du so wieder Zeit einsparen.  

Auch bei der SBB und der ÖBB kannst du bei Verspätungen eine andere Zugverbindung nutzen. Lass dir hierfür einfach eine kurze Bestätigung über die Verspätung beim Kontroll- und Verkaufspersonal ausstellen, suche dir eine alternative Verbindung und steige gemütlich in den nächsten Zug. 

Zug-Lifehacks: Nach der Fahrt  

Erstattung anfordern   

Sollte dein Zug doch mal länger verspätet sein, kannst du eine Erstattung deines Ticketpreises anfordern. Bei der Deutschen Bahn und der SBB sind das ab 60 Minuten schon 25 % des Preises. Ab 120 Minuten sind es sogar 50 %. In Frankreich bekommt man ab 30 Minuten eine Entschädigung von 25 %. Ab zwei Stunden 50 % und ab drei Stunden sogar 75 % des Kaufpreises zurück.  

Anfordern kannst du deine Erstattung online. Die SBB hat ebenso wie die Deutsche Bahn ein Online-Formular, das du ausfüllen und abschicken kannst. In der Regel wird dir dein Geld dann innerhalb von vier Wochen auf dein Konto überwiesen.  

Dein nächstes Zug-Abenteuer planen  

Auf was wartest du? Plane dein nächstes Zug-Abenteuer durch Europa!  

Gute Fahrt!