All Inclusive Ferien© unsplash

Vor allem Familien und Leute mit schmalen Budgets nähren das starke Wachstum im All Inclusive- und Pauschalreisegeschäft. Doch was im ersten Moment nach sorglosem Rundum-Verwöhnprogramm klingt, lässt wenig Flexibilität für die individuellen Bedürfnisse und Interessen der Reisenden und ist ein gnadenloses Kostenoptimierungsprogramm: Gespart wird zum Beispiel bei der Qualität der Lebensmittel oder bei den Angestellten, die häufig unter prekären Bedingungen arbeiten (niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten, unsichere Verträge).

Ein weiteres Problem von All Inclusive-Angeboten: Nur einige wenige – vor allem die Reiseveranstaltenden und Eigentümer*innen der Hotelanlage – profitieren von den Einnahmen. Elcia Grandcourt von der UN-Welttourismusorganisation weist darauf hin, dass bei den meisten Pauschalreisen etwa 80 % der Ausgaben der Reisenden an die Fluggesellschaften, Hotels und andere internationale Unternehmen – die ihren Hauptsitz oft im Heimatland der Reisenden haben, gehen. Lokale Betriebe in der Umgebung, die sonst direkt oder indirekt am Geschäft mit Tourist*innen verdienen, gehen leer aus, wenn Reisende innerhalb der Hotelmauern bleiben, statt mit der lokalen Kultur und Bevölkerung in Kontakt zu treten. In den Anlagen werden kräftig Ressourcen verbraucht, all inclusive verleitet zu noch mehr Konsum: ein hoher Energieverbrauch, enorme Abfallberge und Abwasserverschmutzung werden genauso zur Belastung für die Lokalbevölkerung wie zunehmend privatisierte Hotelstrände, die oft den Zugang zum Meer – und somit zu wichtigen Lebensgrundlagen wie die Fischerei – erschweren.

4 Tipps, wie du ein faires All Inclusive Angebot auswählst

1. Zertifizierte Resorts

Am besten suchst du dir einen zertifizierten Anbieter, der seine Sozial- und Umweltverantwortung glaubwürdig und transparent ausweist und den Nutzen für die Lokalbevölkerung durch Ausflüge, Restaurantbesuche, etc. erhöht. Zertifizierungen und anerkannte Standards von unabhängigen Organisationen können dir als Orientierung dienen.

2. Keine Billigangebote

Es hilft, auf Billigangebote (Billigflüge, All-Inclusive,…) zu verzichten – sie sind gewöhnlich nur möglich, indem bei den Kosten – sprich auch den Löhnen der Arbeitnehmenden – gespart wird.

3. Regionale Küche und Produkte

Vorzugsweise entscheidest du dich für ein All-Inclusive-Resort, das auf regionale Produkte und Küche setzt. So unterstützt du die lokale Wirtschaft und reduziert gleichzeitig den CO2-Fussabdruck, der durch den Transport von Lebensmitteln entsteht.

4. Wassereinsparung und Abfallvermeidung

Ein grosser Bonus ist, wenn sich Resorts aktiv um Wassereinsparungen bemühen. Das kann beispielsweise durch den Einsatz von Wasserspararmaturen, Regenwassernutzung oder den Verzicht auf unnötige Bewässerung im Resortgelände gelingen. Ein weiteres Plus ist, wenn du ein Resort aussuchst, das ein Recyclingprogramm hat, auf die Reduzierung von Einwegplastik achtet und umweltfreundliche Verpackungen verwendet. Zertifizierungen und anerkannte Standards von unabhängigen Organisationen können dir als Orientierung dienen.