Klimawandel, Klima und Tourismus© Unsplash

Die Klimaerwärmung, die vom Tourismus wesentlich mitverursacht wird, bedroht inzwischen zahlreiche Reisedestinationen weltweit. Während in Europa ganze Regionen unter historischer Dürre, Gletscherschmelze und Waldbränden leiden, bleichen anderorts Korallenriffe aus und ganze Küstenstriche erodieren.

Viele Destinationen sind stark von den Einkünften aus dem Tourismus abhängig. Ist ein Reiseziel aufgrund von Umweltschäden, ungünstiger klimatischer Bedingungen oder fehlendem Schnee nicht mehr attraktiv, wenden sich die Reisenden anderen Zielen zu – oftmals mit fatalen Folgen für die zurückbleibende Bevölkerung, deren Lebensgrundlage der Tourismus.

7 Tipps wie du mit deiner nächsten Reise das Klima schonst

1. Reise gemächlich

fairunterwegs empfiehlt es gemächlich anzugehen: Nicht weit zu reisen und sich Zeit zu lassen, um weniger CO2 zu verbrauchen und mehr zu erleben. Mehr dazu bei der G.L.Ü.C.K.-Formel unter G wie gemächlich und C wie CO2 und andere Emissionen reduzieren.

 

2. Bevorzuge umweltfreundliche Destinationen

Entscheide dich für eine Destination, die Massnahmen zum Erhalt der Umwelt ergreift und nachhaltige Mobilitätsangebote für Reisende bietet. Zum Beispiel eine der 19 «Alpine Pearls», eins der Bergsteigerdörfer oder eine Destination mit dem Swisstainable-Label. Mehr dazu auf der Länderseite der Schweiz.

3. Entdecke Europa mit dem Zug

Der VCS hat für zahlreiche Destinationen die optimale Route aus der Schweiz zusammengestellt. Lass dich inspirieren wie du bequem und umweltschonend durch Europa reisen kannst!

4. Sharing is caring

Indem du Portale für Carsharing (GetAround, ShareNow) und Mitfahrbörsen wie blablacar nutzt, kommst du umweltfreundlicher ans Ziel und lernst gleichzeitig neue Leute kennen.

5. Entscheide dich für die effizienteste Flugverbindung

Auf grünerfliegen, aber auch Buchungsplattformen wie Google Flüge und Skyscanner kannst du Flugangebote nach CO2 Emissionen vergleichen und das umweltfreundlichste Ticket buchen. Bei der Berechnung werden Faktoren wie Flugzeugtyp, Kapazität, Treibstoffeffizienz und Anzahl der Zwischenstopps berücksichtigt. Genau hinschauen lohnt sich: Direktflüge sind meistens, aber nicht immer die bessere Wahl!

6. Nachhaltige Reise-Apps

Es gibt verschiedene Apps, die dir Tipps zu umweltfreundlichen Transportmöglichkeiten, Unterkünften und Aktivitäten bieten. Einige Beispiele sind Green Travel Choice, FairTrip und Earthhero.

7. Kompensiere deinen CO2-Austoss

Kompensiere den CO2 Ausstoss deiner nächsten Reise über seriöse Anbietende wie atmosfair.deKlimakollekte und myclimate.
Wichtig ist, dass Projekte glaubwürdig sind und über anerkannte Zertifizierungen wie den Gold Standard verfügen.

 

Ohne Politik gehts nicht

Damit der Tourismus bis 2050 auf Netto Null-Emissionen kommt, braucht es einschneidende Massnahmen. Mit ausgeklügelten Technologien wie Sustainable Air Fuels (SAF) allein wird das nicht zu schaffen sein.  Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie des Paul Scherrer Instituts Klimaneutrales Fliegen: Ist das möglich? | Unsere Forschung | Paul Scherrer Institut (PSI) Ohne grundlegend anderes Reiseverhalten geht es nicht. Dafür muss die Politik die Rahmenbedingungen setzen (siehe Tourismuspolitik).

Der grösste Hebel für eine Klimawende im Tourismus liegt bei der An- und Abreise, der zweitgrösste bei der Unterkunft dann folgen Freizeitaktivitäten und die Gastronomie. Entsprechend sind die politischen Forderungen – um nur einige zu nennen:

Anreise, Reisen am Ort:

Einführung einer Emissionsabgabe auf Flügen und einer Vielfliegersteuer

Abschaffung aller Steuererleichterungen und Steuerbefreiungen des Fliegens (z.B. Unterstellung unter Mineralöl- und Mehrwertsteuer)

Einbezug des Flug- und Schiffsverkehrs in den europäischen Emissionshandel

Vereinfachen, Verbilligen und Ausbauen des öffentlichen Verkehrs, insbesondere des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs (z.B. Einfache Buchungsprozesse, mehr Nachtzüge)

Vergünstigungen für Anfahrt per ÖV, Günstiger, häufiger ÖV im Ort, Vollkostenrechnung bei öffentlichen Parkplätzen

A propos Anreise: Es macht wenig Sinn fürs Klima, wenn der Staat die Bewerbung von Gästen in Übersee subventioniert.

Unterkunft:

Verknüpfung der Vergabe öffentlicher Unterstützung (z.B. Hotelkredit) mit umfassender energetischer Gebäudesanierung und Nutzung erneuerbarer Energien

Freizeitaktivitäten:

Überprüfung der Freizeitaktivitäten auf ihre Klimawirkung, gegebenenfalls Streichung der öffentlichen Unterstützung (z.B. Schneekanonen)

Gastronomie: Keine Subventionierung von Fleischangeboten

 

Tipp wie du eine nachhaltige Klimapolitik im Tourismus förderst:

Werde fairunterwegs-Mitglied