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Einordnung des Slow Tourism

So wie sich die Slow Food-Bewegung gegen den Fast-Food richtet, widersetzt sich der Slow Tourismus dem Massentourismus und Billigflieger-Kurztrips. Slow Food, die Mutter aller Slow-Konzepte (Slow Fashion, Slow Sex etc.), ist eine 1989 in Italien gegründete Bewegung mit Statuten, Reglementen, Sektionen (slowfood.ch und .de und slow-food.at) und einer politischen Message. Slow Tourism oder Slow Travel sind weniger etabliert und politisiert. Es wird vor allem auf das individuelle Erlebnis und die Wahl langsamer Fortbewegungsmittel fokussiert.

6 Tipps, wie du der Reise-Hektik entkommst

1. Unbekanntes statt Hotspots

Wie wäre es mit einem Reiseziel, das weniger bekannt, weniger beliebt und darum weniger überlaufen ist? Schloss Schadau statt Schloss Neuschwanstein. So profitieren die Regionen und Menschen, die nicht mit den Folgen von Massentourismus kämpfen.

2. Unterwegssein in der Nebensaison 

Wer in der Nebensaison verreist, kann das Ferienziel in einer ruhigeren und entspannteren Atmosphäre erleben und die Natur und die lokale Kultur intensiver geniessen.

3. Weniger ist mehr 

Vergiss FOMO (fear of missing out). In dem du verweilst und an einem Ort wirklich eintauchst, statt in kurzer Zeit ein Maximum an «must see» und To-Do Listen abzuhacken, schaffst du Erinnerungen, die nachklingen.

4. Der Weg als Ziel

Bei der Anreise macht slow den Unterschied: Wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Zug oder Bus anreist, erlebst du mehr und verursachst weniger CO2-Emissionen als beim Reisen mit dem Auto oder Flugzeug. Der VCS hat für zahlreiche Destinationen die optimale Route aus der Schweiz zusammengestellt: Europa mit dem Zug.

5. Sich Zeit lassen

Das ist der Kern des Slow Travels: sich Zeit lassen. Du bleibst so lange an einem Ort, bis es dir langweilig wird (und dich alle grüssen). Nur wer mit Zeit reist, kann viel begangene Touristenpfade verlassen und auch Orte abseits dieser Hotspots entdecken.

6. «Slow» auch beim Food 

Auch wenn Slow Food – gerade im Mutterland Italien – teilweise zur Marketingmaschinerie verkommen ist, lohnt es sich, auf das Slow Food-Label mit der Schnecke zu achten, sich von Slow-Food-Gastroführern (ver-)leiten zu lassen, zum Beispiel Slow Food Genussführer — Slow Food Deutschland und eine Stadt, die bei den Cittaslow oder bei den Slow Food-Dörfern mitmacht, zu besuchen.