Wildtiertourismus, bei dem Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet und erlebt werden, kann das Bewusstsein für die Bedeutung von Wildtierpopulationen fördern (wenn . gewisse Richtlinien und Verhaltensregeln berücksichtigt werden). Häufig stören jedoch Besucherströme die Lebensräume der Tiere, verursachen Stress und beeinflussen ihr natürliches Verhalten in Bezug auf Nahrungssuche oder Fortpflanzungsroutinen. Zusätzlich kann die Anwesenheit von Menschen dazu führen, dass sie ihre natürliche Scheu verlieren, wodurch Konflikte mit der lokalen Bevölkerung entstehen, oder sie leichter der Wilderei zum Opfer fallen.

Whalewatching, Wildtiertourismus© Vera Thaler

Auch sogenannte «Waisenhäuser», «Auffangstationen», oder «Sanctuaries» erfreuen sich bei Besucher*innen grosser Beliebtheit. Allerdings wird dabei oft das Tierwohl ausser Acht gelassen wird. Nicht selten handelt es sich um unseriöse, profitorientierte Einrichtungen, die Tiere für touristische Zwecke aus ihrem natürlichen Lebensraum einfangen, von ihren Familien trennen und durch Futterentzug oder Gewalt brutal gefügig machen.

Elefanten Waisenhaus, Wildtiertourismus© Josef Thaler
Kamelreiten, Wildtiertourismus© Josef Thaler

4 Tipps für eine berührende Wildtier-Begegnung

1. Unterstütze Naturschutzgebiete

Besuche auf deiner Reise Naturschutzpärke, wenn möglich für mehrere Tage. Mit deinem Eintritt leistest du einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Schutzgebieten.

2. Wähle verantwortungsvolle Unternehmen

Am besten suchst du dir einen Anbieter, der glaubwürdige Massnahmen zum Schutz der Artenvielfalt ergreift und seine Verantwortung glaubwürdig und transparent ausweist. Umwelt-Zertifizierungen und anerkannte Standards von unabhängigen Organisationen können dir als Orientierung dienen

3. Beobachte Tiere in freier Wildbahn

Für das Tierwohl ist es besser, wenn du auf Angebote mit Wildtieren in Gefangenschaft verzichtest (Kein Delfinarien, Elefantenreiten usw.)

4. Begegne den Tieren mit Abstand

Ob Eisbären in der Arktis, Elefanten in der Savanne oder seltene Vögel in deiner Heimat: Wildtiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und fotografieren ist spannend, herausfordernd, überraschend und oft sehr berührend! Beachte aber, dass auch sie einen respektvollen Umgang verdienen. Oberstes Credo: «do no harm»! Halte genügend Abstand, verzichte auf Blitzlicht, beachte Brutzeiten und allfällige Regelungen wie Wildschutzzonen und trete bei Stressanzeichen oder Verhaltensänderungen den Rückweg an. (Siehe auch posten, teilen, weitererzählen.)