Oft müssen sich Anbietende strengen externen Kontrollen unterziehen, um ein Gütesiegel zu erhalten. Andere Labels wiederum vergeben sich Anbietende einfach selbst. Welche Anforderungen ein Label erfüllt und wie glaubwürdig es ist, wird Reisenden nur selten offengelegt.

Ein guter Anhaltspunkt ist unser Labelführer. Hier findest du eine Vielzahl unterschiedlicher Nachhaltigkeitslabels im Tourismus, die dir eine Orientierungshilfe bei der Wahl von sozialen- umweltverantwortlichen Angeboten bietet.

Das hilft, ohne langwierige Recherchen gezielt Urlaubsangebote auszuwählen, welche die Menschenrechte respektieren, die Umwelt schonen und den Einheimischen in den besuchten Regionen einen effektiven Nutzen bringen. So kannst du bereits beim Buchen einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung im Tourismus leisten.

3 Hinweise, die dir bei der Suche nach dem richtigen Label helfen

1. So umfassend, wie möglich

Je konkreter ein Label die Aspekte Umwelt, Soziales, Wirtschaft und Kultur berücksichtigt, desto wirksamer kann es zu einer nachhaltigen Entwicklung des Tourismus auf regionaler und globaler Ebene beitragen. Wir empfehlen Labels, die Menschenrechte respektieren, natürliche Ressourcen und das Klima schonen und der Bevölkerung in den Destinationen einen Nutzen bringen.

2. Glaubwürdigkeit durch externe Prüfer*innen

Wichtig für die Glaubwürdigkeit ist, dass die Einhaltung der Labels vor Ort unabhängig überprüft wird. Dies ist nicht bei allen Labels der Fall. Am vertrauenswürdigsten ist eine Überprüfung vor Ort durch unabhängige Gutachter*innen.

3. GSTC anerkannt

Qualitativ hochwertige Nachhaltigkeitslabels im Tourismus werden vom Global Sustainable Tourism Council – GSTC (Globaler Rat für Nachhaltigen Tourismus – Criteria, Standards, Certifications) international anerkannt. Dabei vergleicht er die Kriterien eines Labels mit seinen eigenen.

 

Das Zertifikate-Dilemma 

Wer sich Buchungsplattformen mit zertifizierten Unterkünften anschaut – etwa ecohotels.com oder FairWeg.de – wundert sich: Man sieht sehr viele Hotels internationaler Ketten oder Häuser, in denen offensichtlich einiges an Kapital drinsteckt. Das hat mehrere Gründe, zwei sind: Internationale Netzwerke können sich eine Corporate-Social-Responsibility-Abteilung leisten, welche alle Häuser bei einer standardisierten Zertifizierung begleiten. Einige Luxus-Hotels gehören schwerreichen, aber nachhaltigkeitsaffinen Personen, die sich ernsthaft für Natur und Umwelt einsetzen.

Die Folge: Kleine, unabhängige Anbieter*innen mit Herzblut für Nachhaltigkeit drohen unterzugehen, weil es aufwändig ist, ihr Engagement nachzuweisen. Bisweilen halten sie das auch für eine bürokratische Schikane. Das Problem ist erkannt. So bieten immer mehr Zertifizierungsorganisationen und Labelprogramme wie Green Destinations, TourCert und Swisstainable niederschwellige Einsteigerprogramme.