Airbnb und ähnliche Plattformen führen dazu, dass Wohnungen, die vorher den Einheimischen zur Verfügung standen, nur noch an TouristInnen vermietet werden. Dadurch steigen die lokalen Mietkosten stark an. Viele BewohnerInnen werden aus den Stadtzentren vertrieben und müssen sich in günstigeren, abgelegeneren Quartieren eine Bleibe suchen. Doch damit nicht genug: Auch lokale Geschäfte wie der kleine Lebensmittelladen von nebenan müssen umziehen und werden durch Unternehmen ersetzt, die TouristInnen bedienen. Dadurch geht die Identität eines Viertels irgendwann verloren: Es verwandelt sich in einen touristischen Themenpark.

Um dies zu vermeiden, braucht es Veränderungen auf politischer Ebene: Regulierungen, die die Anzahl der Touristenwohnungen beschränken und die lokalen Mietpreise kontrollieren. Bis dahin gibt es Möglichkeiten, als Reisende selbst Verantwortung zu übernehmen und den negativen Effekt des eigenen Besuchs vor Ort zu minimieren:

1. Übernachten Sie in einem Hotel.

Diese werden von den Behörden viel strenger reguliert als Touristenwohnungen. Ausserdem befinden sie sich in der Nähe der lokalen Sehenswürdigkeiten und sind gut an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Doch auch Hotels in den Vororten sind interessant, da sie ein authentischeres Erlebnis des Lebens vor Ort vermitteln können und meistens günstiger sind als solche in touristischen Hotspots.

2. Übernachten Sie in einem Gästehaus oder in einem traditionellen Bed-and-Breakfast.

Diese Unterkünfte verwenden oft regionale Lebensmittel und unterstützen so die lokale Wirtschaft. Ähnlich wie Hotels müssen sie zudem registriert sein und den Steuer- und Arbeitsgesetzen entsprechen.

3. Wenn Sie über Airbnb buchen, wählen Sie eine Wohnung, in der der Gastgeber selbst wohnt.

Dies funktioniert übrigens auch, wenn Sie eine gesamte Unterkunft für sich alleine wünschen: Suchen Sie sich einen Host, der sein Zuhause für die Zeit, in der er selbst unterwegs ist, vermietet. Überprüfen kann man dies, indem man schaut, wie viele freie Termine im Laufe des Jahres angeboten werden. Sind es nur wenige Wochen, stehen die Chancen gut, dass der Gastgeber tatsächlich selbst dort wohnt.

4. Reisen Sie, wann immer möglich, in der Nebensaison.

So verteilt sich die Nachfrage nach Unterkünften besser über das gesamte Jahr. Auch als Reisende profitieren Sie davon: Es werden weniger andere TouristInnen vor Ort sein und Sie können die Gegend in aller Ruhe erkunden.

5. Probieren Sie Fairbnb als Alternative aus.

Diese Plattform nimmt das Modell von Airbnb auf und versucht aber durch Einschränkungen den Effekt auf die lokale Wohnsituation zu minimieren. GastgeberInnen müssen beispielsweise meistens lokale AnwohnerInnen sein und dürfen nur eine begrenzte Anzahl Objekte an TouristInnen vermieten.

6. Besuchen Sie kleinere, weniger touristische Orte ausserhalb der grossen Städte.

Das nimmt den touristischen Hotspots ein wenig Druck weg. Als Reisende erhalten Sie einen anderen, eventuell authentischeren Eindruck des Landes. Ihr Geld unterstützt mit grösserer Wahrscheinlichkeit die lokale Wirtschaft und nicht internationale Grossunternehmen.

7. Lassen Sie sich von einem einheimischen Guide herumführen.

Er oder sie wird Ihnen zeigen, wie Sie sich angemessen verhalten, wo Sie das beste Essen kosten und wie Sie ihr Geld in die lokale Wirtschaft investieren können.

8. Machen Sie weniger, aber dafür längere Reisen.

Neben der Tatsache, dass Sie so Ihre Emissionen reduzieren und einen intensiveren Kontakt zu den Einheimischen pflegen können, ermöglicht ein langer Aufenthalt vor Ort Ihnen auch zu sehen, wie sich Ihr Verhalten auf die Einheimischen auswirkt und was Sie mit ihrem Geld schlussendlich unterstützen.