Agrotreibstoffe für Flugzeuge gefährden den Planeten
Für den Schutz des Klimas den Wald abholzen? Das klingt nicht wirklich nach einem nachhaltigen Umgang mit den planetaren Ressourcen. Doch genau das hatte die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) vorgeschlagen. Gemäss einem auf seiner Website verfügbaren Dokument sieht diese Vision eine Erhöhung des Anteils an "nachhaltigen Flugkraftstoffen" auf 2 Prozent der gesamten Treibstoffe des Sektors im Jahr 2025 (5 Millionen Tonnen pro Jahr), 32 Prozent bis 2040 (128 Millionen Tonnen pro Jahr) und 50 Prozent bis 2050 (285 Millionen Tonnen pro Jahr) vor.
Über 200 Umwelt- und Entwicklungsorganisationen aus fünf Kontinenten, organisiert in der Internationalen Koalition für Nachhaltige Luftfahrt (ICSA), haben sich Anfang Oktober in einem offenen Brief an die Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen (ICAO) gewendet und deren Vorschlag zur grossflächigen Nutzung von Agrotreibstoffen in Flugzeugen verurteilt. Im Schreiben heisst es, die Verwendung von Agrotreibstoffen in grossem Umfang werde unweigerlich zu einer weiteren Palmölexpansion führen, und diese wiederum zu mehr Entwaldung, zunehmenden klimaschädlichen Emissionen und mehr Landraub sowie Land- und Menschenrechtsverletzungen. Almuth Ernsting von Biofuelwatch warnte: “Falls die ICAO-Mitglieder den Vorschlag des Sekretariats annehmen, senden sie damit ein gefährliches Signal an die globalen Palmölfirmen, die Hauptgewinner, die noch gieriger darauf aus sein werden, Landgrabbing für ihre Plantagen zu betreiben."
Wachstum umkehren
Die Vorschläge des ICAO-Sekretariats wurden in der Woche vom 11. bis 13. Oktober an von der ICAO-Konferenz über Luftfahrt und alternative Kraftstoffe in Mexiko-City diskutiert und von den anwesenden 25 Ländervertretungen abgelehnt. Brad Schallert, stellvertretender Direktor des World Wildlife Fund und Sprecher der ICSA, meinte dazu: "ICSA begrüsst den Entscheid der ICAO-Mitgliedstaaten, die vom ICAO-Sekretariat vorgelegte "2050 Vision on Sustainable Aviation Fuels" abzulehnen. Die vorgeschlagenen volumenbezogenen Ziele für den Einsatz alternativer Flugbenzin-Treibstoffe in den Jahren 2025, 2040 und 2050 wurden aufgrund schlechter Analysen festgesetzt und die Umweltvorteile und potenziellen Emissionsreduktionen stark überschätzt."
Vor einem Jahr einigten sich über 190 Länder darauf, den CO2-Fussabdruck des Luftverkehrs durch eine Mischung von Kompensation und Effizienzsteigerungen zu verringern. Die Luftfahrt ist schon heute eine der zehn schlimmsten VerschmutzerInnen, und die Emissionen werden bei gleichbleibendem Wachstum zunehmen. Deshalb rufen die NGOs die ICAO dazu auf, dringende Massnahmen zu ergreifen, um die Klimaauswirkungen der Luftfahrt zu mindern. Das Wachstum müsse verlangsamt und letztlich umgekehrt werden. Geeignete Massnahmen hierzu wären namentlich die Abschaffung von Subventionen, die Beendigung des Ausbaus von Flughäfen und die Investition in andere Verkehrsträger wie die Eisenbahn.
Wachstum umkehren
Die Vorschläge des ICAO-Sekretariats wurden in der Woche vom 11. bis 13. Oktober an von der ICAO-Konferenz über Luftfahrt und alternative Kraftstoffe in Mexiko-City diskutiert und von den anwesenden 25 Ländervertretungen abgelehnt. Brad Schallert, stellvertretender Direktor des World Wildlife Fund und Sprecher der ICSA, meinte dazu: "ICSA begrüsst den Entscheid der ICAO-Mitgliedstaaten, die vom ICAO-Sekretariat vorgelegte "2050 Vision on Sustainable Aviation Fuels" abzulehnen. Die vorgeschlagenen volumenbezogenen Ziele für den Einsatz alternativer Flugbenzin-Treibstoffe in den Jahren 2025, 2040 und 2050 wurden aufgrund schlechter Analysen festgesetzt und die Umweltvorteile und potenziellen Emissionsreduktionen stark überschätzt."
Vor einem Jahr einigten sich über 190 Länder darauf, den CO2-Fussabdruck des Luftverkehrs durch eine Mischung von Kompensation und Effizienzsteigerungen zu verringern. Die Luftfahrt ist schon heute eine der zehn schlimmsten VerschmutzerInnen, und die Emissionen werden bei gleichbleibendem Wachstum zunehmen. Deshalb rufen die NGOs die ICAO dazu auf, dringende Massnahmen zu ergreifen, um die Klimaauswirkungen der Luftfahrt zu mindern. Das Wachstum müsse verlangsamt und letztlich umgekehrt werden. Geeignete Massnahmen hierzu wären namentlich die Abschaffung von Subventionen, die Beendigung des Ausbaus von Flughäfen und die Investition in andere Verkehrsträger wie die Eisenbahn.