Aktualisiertes SympathieMagazin «Nepal verstehen» erschienen
Das kleine Land am Himalaya, eingezwängt zwischen den Riesen China und Indien, fasziniert Besucher durch atemberaubende Berglandschaften mit den höchsten Gipfeln der Erde, durch ein spannendes Gemisch hinduistisch und buddhistisch inspirierter Kulturen, durch die warme, scheinbar unerschöpfliche Gastfreundschaft der Menschen. Das runderneuerte SympathieMagazin "Nepal verstehen" führt Leserinnen und Leser auf anregen-de, einfühlsame Weise durch das Land. Die Lektüre des handlichen, reich bebilderten Magazins macht Lust, Nepal zu besuchen und seine Menschen kennenzulernen.
Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes bildet der Tourismus. Der Trekking-Tourismus hat in Nepal seine Wurzeln, und der Mount Everest ist für viele Abenteurer ein "must-see". 2015, in dem Jahr, in dem in Nepal mehrere schwere Erdbeben wüteten, brachen die Besucherzahlen um rund 30 Prozent ein, stabilisierten sich jedoch mittlerweile wieder auf altem Niveau.
Die Gesellschaft ordnet sich neu
Nepal ist ein Land der Gegensätze. Zwischen einem weltgewandten und wohlhabenden Geschäftsmann in der Hauptstadt Katmandu und einer Bäuerin in den Bergen liegen Welten. In den vergangenen Jahren haben viele Nepalesinnen und Nepalesen erfahren, dass ihre Gesellschaft nicht nur aus Herrschenden und Dienenden bestehen kann, wie es die Kastenordnung vorschreibt. Jetzt begehren die jahrhundertelang unterdrückten und vernachlässigten Volksgruppen auf und fordern Mitbestimmung. Das Rollenverständnis der Frau wandelt sich radikal. Die alten Eliten müssen ihre Macht mit neuen Aspiranten teilen.
Dieser Prozess ist Teil eines tiefgreifenden Wandels, der bereits seit mehreren Jahrzehnten sichtbar ist und in jüngster Zeit an Dynamik gewann. Nach Jahren des Leidens – Guerillakrieg, Erdbeben, politisches Chaos und Streiks – findet Nepal allmählich zurück auf die Füsse. Der fast zehnjährige Bürgerkrieg forderte zigtausende Menschenleben. Die Formulierung einer neuen Verfassung zur Etablierung einer parlamentarischen Demokratie drohte lange an politischen Rivalitäten und Egoismen zu scheitern.
Erst im Jahr 2015 konnte eine neue Verfassung verabschiedet werden, die den Weg für ein demokratisches und föderalistisches Nepal freimachte. Im Dezember 2017 schliesslich brachten die Nepalesen in friedlichen, allgemeinen Wahlen ihre Zustimmung zur neuen Verfassung und ihren Wunsch nach politischer Stabilität zum Ausdruck. Nun kommt es darauf an, die politischen und administrativen Strukturen des anvisierten Bundes von sieben Teilstaaten zu etablieren, die den ethnischen Minderheiten einen Raum zur Mitbestimmung und Selbstverwaltung garantieren. Die zukünftige Entwicklung Nepals wird nicht konfliktfrei und nicht ohne Schmerzen verlaugfen, aber sie verspricht auf jeden Fall sehr spannend zu werden.
Tipps für Themen
S. 12: Kathmandu
S. 24: Schmelztiegel Religion
S. 56: Erdbeben und Gletscherschmelze
S. 72: Quo vadis, Nepal?
Das SympathieMagazin "Nepal verstehen" wurde gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie von Missio – Internationales Katholisches Missionswerk e. V.