Basel, 10.10.07, akte/ Die Sorge um die Menschen in Burma wächst. Noch sind die Bilder der orangen Mönche vor Augen, die zu Tausenden friedlich für Freiheit in Burma auf die Strassen gingen und von der Armee brutalstens niedergeknüppelt wurden. Seit der Niederschlagung der Freiheitsbewegung fliessen die Nachrichten immer spärlicher.
Einheimische JournalistInnen haben harte Repression zu befürchten, wenn sie ins Ausland berichten. In Rangoon werden nicht nur AktivistInnen gejagt, sondern ganz normale Passanten, oft Teenagers, willkürlich in Haft genommen, wenn sie schon nur ein Handy, einen MP3-Player oder ähnliches mit sich tragen, was den Sicherheitskräften verdächtig erscheint, um News oder Bilder ins Ausland zu verschicken.
Was im Ausland zu erfahren ist, lässt das Grauen nur erahnen. Das Bild einer Blutlache im Kloster bezeugt, wie ganze Klöster in nächtlichen Razzien geräumt wurden. Die Mönche sind spurlos verschwunden. Ein Bild zeigt, wie die Leiche eines totgeschlagenen Mönchs einen Fluss herunter treibt. Armeeangehörige, die Befehle verweigerten und nach Thailand flüchteten, berichten, wie Mönche in umliegende Wälder verschleppt und hingerichtet werden. Ihre Leichen würden möglichst gleich vor Ort verbrannt. In einem Krematorium nordöstlich von Rangoon beseitige die burmesische Armee laufend Folteropfer, damit möglichst keine Spuren von Massakern ersichtlich werden.
Das offizielle Organ der Militärregierung „New Light of Myanmar“ vermeldet, seit der Niederschlagung des Aufstandes wären 2’093 Menschen festgenommen worden, darunter 533 Mönche; 1’215 der Inhaftierten seien wieder auf freiem Fuss, davon 400 Mönche. Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass sich die Zahl der Opfer bereits auf mehrere Tausend belaufe und Tausende von RegimekritikerInnen inhaftiert seien, unter anderem in der fensterlosen Halle des General Technology Institute im Norden von Rangoon, wo sie unter unmenschlichen Bedingungen – ohne Ventilation und sanitäre Einrichtungen – von Sicherheitskräften des Regimes geprügelt und in Schnellverfahren abgeurteilt werden. All diese Meldungen sind nicht gesichert, da auch dem Internationalen Roten Kreuz (IKRK) der Zugang zu den Gefangenen verwehrt wird.

Quellen: Euro-Burma/Burma News daily, www.euro-burma.eu; sda 07.10.07; Basler Zeitung 08.10.07,06.10.07; afp/dpa/Reuters 04.10.07