Alain Gresh: Israel – Palästina
Mit dem Kampf des palästinensischen Volkes um seine Rechte (eigener Staat in den Grenzen von 1967 mit Jerusalem als Hauptstadt, Rückkehrrecht der 1948 Vertriebenen) solidarisiere ich mich seit bald 40 Jahren. Die Leiden der Palästinenserinnen und Palästinenser sind nicht zuletzt eine Folge des europäischen Faschismus und Antisemitismus, für die sie durch die Gründung Israels auf Beschluss der damaligen Großmächte in Stellvertretung büssen müssen. Alain Gresh gelingt es auf vorbildliche Weise, die historischen Zusammenhänge und deren Mystifikationen zu entwirren und die Kernpunkte herauszuschälen, die für eine gerechte Lösung unabdingbar sind. Nur die Durchsetzung der elementaren Menschenrechte und des Völkerrechts kann Frieden bringen. Gresh macht klar, dass diese Tatsache für eine aufgeklärte Linke unumgehbar ist. Greshs Buch besticht durch seine Sachlichkeit und ergreift gerade dadurch auf einem ideologisch und emotional minenverseuchten Terrain überaus klar Partei: für das palästinensische Volk. Ein sehr wichtiges Buch für alle, die sich jenseits der Schlagworte mit den Hintergründen des Kernkonflikts im Nahen Osten auseinandersetzen wollen.
Alain Gresh: Israel – Palästina. Hintergründe zu einem unendlichen Konflikt,
Rotpunkt Verlag, Zürich 2002, 220 Seiten, SFr. 36., Euro 21.-, ISBN 3-85869-245-x
Wiedergabe der Buchbesprechung mit freundlicher Genehmigung des Rotpunktverlages.