Feuer in den Alpen alpenweit gibt es seit 25 Jahren. 1988 wurde die Idee einer europäischen Lichterkette aufgenommen: Auf Anhieb brannten hunderte von Feuern als Zeichen des Widerstandes. Sie wollen die Menschen ermutigen, sich für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren und die Zerstörung des Ökosystems der Alpen zu stoppen. Jahr für Jahr wiederholten Älplerinnen und Älpler, regionale Berggebiets-Vereinigungen, Solidaritäts- und Umweltbewegungen aus vielen Alpenstaaten diese alpenübergreifende Aktion.
Dieses Jahr werden die solidarischen Feuer in den Alpen in der Nacht vom 10. auf den 11. August 2013 unter dem Motto "Alpenschutz in Gefahr!" gezündet. Damit wollen die Alpenschutzorganisationen auf die schleichende Aufweichung des Schutzes des Alpenraums aufmerksam machen.
Die Alpen kommen durch intensive touristische Nutzung, den Klimawandel und den Ausstieg aus der Atomenergie zunehmend unter Druck. Einerseits werden Skigebiete weiter in die Höhe gebaut, um so die Schneesicherheit zu gewährleisten. Um den Sommer attraktiver zu machen, wird kräftig in Spassinfrastruktur investiert. Andererseits werden in den Alpen verbreitet Kraftwerke realisiert, die Wind-, Solar- und Wasserstrom produzieren. Mit Neuerschliessungen im Hochgebirge sollen gute Pistenverhältnisse für TouristInnen und damit für Arbeitsplätze sorgen. Atomstrom soll durch sauberen Alpenstrom ersetzt werden. Derartige Projekte sollen in der Schweiz vermehrt auch in Gebieten realisiert werden, die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) liegen.
Damit wird aber ein neues Problem geschaffen: die Zerstörung der schönsten Naturräume und Landschaften der Schweiz, die das Rückgrat des Alpentourismus bilden und der Schweizer Identität zugrunde liegen. Der Alpenschutz würde durch eine Schwächung der BLN-Gebiete und der teilweisen Aufgabe des Landschaftsschutzes in seinem Kern getroffen. Ähnliche Probleme ergeben sich auch beim Erhalt den alpinen Landschaften in Österreich, Süddeutschland und Norditalien.
Die Alpenschutzorganisationen im gesamten Alpenraum fordern mit ihren diesjährigen Mahnfeuern, dass schützenswerte Landschaften trotz Wirtschaftskrise, Klimawandel und Atomausstieg freigehalten werden und ihr Schutzstatus erhalten bleibt.