Mit diesen Worten appellierte Roy Sesana an die Regierung Botswanas und die internationale Öffentlichkeit, als er am 9. 12.2005 den „Right Livelihood Award“ entgegen nahm – den Alternativen Nobelpreis, der seit 1980 gemäss der Stiftung des deutsch-schwedischen Publizisten Jakob von Uexküll für herausragende Leistungen bei der Durchsetzung von Menschenrechten und im Kampf gegen Armut, Ungerechtigkeit und Umweltverschmutzung vergeben wird. Roy Sesana gehört zum indigenen Volk der Gana aus der Kalahari Botswanas und setzt sich seit gut 15 Jahren im Rahmen der „First People of the Kalahari“ für die San- Völker („Buschleute“) der Gana und der Gwi ein. Eindrücklich schilderte er in seiner kurzen Rede zur Preisverleihung den verzweifelten Kampf der Gana und Gwi um ihre Rechte, auf ihrem Land in der Kalahari leben zu dürfen. Es ist ein Kampf ums Überleben und er wird hart geführt, war doch Ende September 2005, als die Preisvergabe bekannt wurde, der 76-jährige Sesana mit gut zwei Dutzend seiner Mitstreiter eben wieder festgenommen worden. Sie hatten gegen die seit anfangs September von den Behörden erlassene totale Sperrung der Central Kalahari Game Reserve demonstriert, indem sie ihren Angehörigen der Gana und Gwi, die sich gegen die Vertreibung aus der zur Schutzzone deklarierten Reserve wehren (siehe akte-Kurznachrichten 2/2005, 3/2004), Nahrung und Wasser bringen wollten. Denn diese Grundversorgung wurde von den Behörden gekappt, um die Central Kalahari Game Reserve, die seit über 20’000 Jahren von den San bewohnt und bewirtschaftet wird, als „unbewohntes“ Gebiet zur Erschliessung der Diamantenvorkommen und für den Tourismus freizugeben. Mit fatalen Folgen: Ende November verstarb Qoroxloo Duxee, eine der zahlreichen San, die nach ihrer Evakuierung durch die Behörden aus der Central Kalahari Game Reserve zurückgekehrt ist, weil sie ausserhalb ihres angestammten Landes keinen Lebensunterhalt finden konnte. Gemäss den gerichtsmedizinischen Unterlagen starb sie an Austrocknung (dehydration) und Unterernährung.
Quellen: www.rightlivelihood.org; www.survival-international.org; www.ecoterra.net; Basler Zeitung 30.9.2005