„Corporate Social Responsibility“ – das Schlagwort angesichts der wachsenden Macht der transnationalen Konzerne. Seit Beginn der 90er Jahre haben grosse Unternehmen verschiedener Wirtschaftsbranchen – nicht selten unter Druck der KonsumentInnen – Konzepte für eine verantwortungsvolle Unternehmensführung entwickelt, welche im wesentlichen ethische Leitlinien, die Verpflichtung auf den Respekt der Menschenrechte und Arbeitsrechte, den Kampf gegen Korruption, Massnahmen zum Schutz der Umwelt sowie die transparente, regelmässige öffentliche Berichterstattung beinhalten. Die grossen Tourismuskonzerne, das zeigt die neue Publikation der britischen NGO Tourism Concern, fehlen allerdings auf der Liste der führenden Unternehmen, die aktiv eine „Corporate Social Responsibility“ CSR verfolgen wie etwa BP, Shell, Kodak etc. Dies obwohl der Tourismus zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Welt gehört, erwiesenermassen problematische Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft der Gastregionen zeitigt und laut Umfragen immer mehr Reisende für ökologische und ethische Leitlinien im Tourismus plädieren. Mit der neuen Publikation zeigt Tourism Concern, wo bestehende Ansätze für verantwortlichere Unternehmensführung im Tourismus bislang zu kurz greifen, wie „Corporate Social Responsibility“ in Tourismuskonzernen aussehen müsste und welche konkreten Schritte seitens der Tourismuswirtschaft in ihren Hauptsitzen, im Umgang mit der Kundschaft und in der Unternehmenspolitik mit ihren PartnerInnen in den Reiseländern nun einzuleiten sind. Hilfreich sind dabei nicht nur die vielen praktischen Beispiele, sondern auch die klaren, kurzen Hinweise auf neue Instrumente, Kriterien, Standards, Zertifizierungs- und Berichterstattungsverfahren, die dank weiterführender Quellenangaben vertieft werden können. Gerade im Zusammenhang mit den Debatten rund um den Weltgipfel zur Nachhaltigen Entwicklung von Johannesburg ist diese Publikation von Tourism Concern allen Verantwortlichen der Reise- und Tourismuswirtschaft dringend zu empfehlen.
Tourism Concern London 2002, 48 Seiten, £ 15
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