Angela Kalish: Tourism as Fair Trade
Vor gut vier Jahren hat die tourismuskritische NGO Tourism Concern aus London ein umfassendes Arbeitsprogramm zum Fairen Handel im Tourismus aufgenommen und seither ein weltweites Netzwerk von Initiativen und Projektansätzen, die den Fairen Handel in Praxis umsetzen, aufgebaut. Zu Handen von Nichtregierungorganisationen in Nord und Süd hat sie nun einen Leitfaden erstellt, worauf sie bei der Umsetzung des Fairen Handels besonders achten sollen. Die vorliegende Publikation ist allerdings mehr als ein praktischer Ratgeber für Hilfswerke, Kampagnen oder Tourismusprojekte. Sie fasst in kurzer, gut verständlicher Weise zusammen, wie die Kriterien eines Fairen Handels im Tourismus aussehen, wie weit der Faire Handel im Tourismus heute realisierbar ist und unter welchen Bedingungen durch welche Akteure. Dabei nimmt Angela Kalish, die Projektbeauftrage für das „Fair Trade“-Programm bei Tourism Concern, auch die Rahmenbedingungen unter die Lupe, etwa mit einer kritischen Stellungnahme zum Tourismus im Rahmen der neuen Liberalisierungsrunde der Dienstleistungen bei der Welthandelsorganisation, zu den Bemühungen von Reiseveranstaltern für den sogenannt nachhaltigen Tourismus oder zu neueren Tourismuskonzepten wie Ökotourismus und die „Pro poor Tourism“-Initiative des britischen Departements für Internationale Entwicklung (DFID). Besonders wertvoll sind auch die kurzen Fallstudien von existierenden Ansätzen zum Fairen Handel im Tourismus aus Tansania, Nepal, den Philippinen, Gambia, Südafrika, Namibia und Ecuador. Im Anhang sind eine Reihe von Hilfswerken und entwicklungspolitischen Organisationen aus Grossbritannien und ganz Europa aufgelistet, die Projekte im Tourismus ausführen, wobei hier die Vorstellung der Initiativen wie auch die Begutachtung der Projektarbeit etwas kurz ausfallen.