Der Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung ist äusserst besorgt über die Zuspitzung des Konflikts zwischen der türkischen Regierung und der Arbeiterpartei Kurdistans PKK und verurteilt jegliche Gewaltanwendung.
Von der Weltöffentlichkeit kaum mehr wahrgenommen herrscht im Südosten der Türkei seit Monaten Krieg. Allein im Jahre 1992 sind nach Angaben der Menschenrechtsstiftung der Türkei 2933 Personen als Folge politischer Gewalt ums Leben gekommen. Im Frühling startete die türkische Regierung trotz einseitigem Waffenstillstand seitens der PKK eine Offensive gegen die Anhänger der Arbeiterpartei Kurdistans, unter der hauptsächlich die Zivilbevölkerung zu leiden hat. Über fünfzig Dörfer sind in den vergangenen Monaten dem Erdboden gleichgemacht worden.
Auch in den Tourismuszentren an der türkischen Südküste, wohin zahlreiche Kurden in der Hoffnung auf eine neue Existenz geflohen sind, kam es bereits im Winter zu anti-kurdischen Ausschreitungen. In Fethiye, Antalya, Alanya und Izmir griffen türkische Gruppen Kurden an und verwüsteten deren Geschäfte, Restaurants und Häuser. Es ist zu befürchten, dass der Schutz von Touristen und Touristinnen als Vorwand dient, noch verstärkter und mit offener Gewalt gegen die kurdische Bevölkerung vorzugehen.
Der Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung fordert den Bundesrat auf, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Aufnahme politischer Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien voranzutreiben und aktiv seine Mithilfe anzubieten bei der Suche nach politischen Lösungen. Weiter fordert der Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung den Bundesrat auf, keine Kurden und Kurdinnen mehr in die Türkei zurückzuschicken. /gf