In den vergangenen Monaten waren eine Reihe von gigantischen Erschliessungsplänen von hochalpinen Gebieten für den Skitourismus bekannt geworden. Dazu gehören auch die Baupläne für eine Alpenmetro zum unter Naturschutz stehenden Rosenhorn bei Grindelwald, der geplante Zusammenschluss der drei Skigebiete Arosa, Lenzerheide, Tschiertschen/Farur- und Urdental (GR), der Bau eines Disneyland-artigen Skizirkus im Aletschgebiet und zwar innerhalb des BLN-Gebietes (Bundesinventar der geschützten Landschaften und Naturdenkmäler), die Erschliessung des Wildstrubels von allen vier Seiten aus (Adelboden, Lenk, Crans Montana und Leukerbad).
Diese bekannt gewordenen Erschliessungsprojekte waren für mehrere StänderätInnen Anlass, im Parlament eine Interpellation zum Thema Skitourismus und Neuerschliessung einzubringen.
In seiner Antwort vom 14. Dezember setzt der Bundesrat enge und klare Grenzen für neue Projekte: „In landschaftlich besonders wertvollen Gebieten (BLN-Objekte und Landschaftsschutzgebiete gemäss den kantonalen Richtplänen) werden keine neuen Erschliessungen bewilligt. Für Hochgebirgserschliessungen gelten darüberhinaus gemäss Art. 7 LKV zusätzliche Restriktionen.“
Dies bedeute ein definitives Aus für die Erschliessungsprojekte Rosenhorn, Wildstrubel und Aletschregion, so die Schweizerische Stiftung für Landschaftsschutz und Landschaftspflege (SL) in Bern. Die Antwort des Bundesrats wird als klarer Erfolg für den Naturschutz gesehen, obwohl die Konzessionsgesuche für Anlagen zur Verbindung von mehreren Skigebieten nicht vom Tisch sind. Denn sie müssen nicht notwendigerweise als Neuerschliessungen gelten, auch wenn Bauten in bislang unberührten Landschaftsräumen geplant sind. (mm)

Interpellation von Forster 16.10.98; Antwort des Bundesrates vom 14.12.98; Pressemitteilung von SL Dezember 1998