Appell an Puma: Investition in kontroverses Touristikunternehmen zurückziehen
Survival International ruft den deutschen Sportartikelhersteller Puma dazu auf, seine Investition in das Tourismusunternehmen Wilderness Safaris zurückzuziehen, das auf dem Land der Gana Buschleute in Botswana ein Camp errichtet hat. Wilderness Safaris betreibt auf dem Land der Gana Buschleute in Botswana eine Lodge. Puma erwarb 20 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, kurz bevor Wilderness Safaris am 8. April 2010 in Botswana und Johannesburg an die Börse ging.
Wilderness Safaris präsentiert sich als "Naturschutzorganisation und Ökotourismusunternehmen, welches sich für verantwortlichen Tourismus einsetzt…und dazu beiträgt, Afrikas spektakuläres Naturerbe zu schützen, und die Gewinne mit den lokalen Gemeinschaften teilt."
Trotz dieser Gelöbnisse eröffnete Wilderness Safaris im Jahr 2009 das "Kalahari Plains Camp" auf dem angestammten Land der Gana Buschleute, gegen deren Willen. Zuvor hatte das Unternehmen einen Vertrag mit der botswanischen Regierung abgeschlossen, die den Bau der Anlage unterstützt hat. Die Regierung weigert sich schon seit Jahren, den Buschleuten auf ihrem Land Zugang zu Wasser zu gewähren. Puma rühmt sich in seinem Einsatz für Unternehmensverantwortung, und damit "zu einer besseren Welt für viele Generationen" beizutragen.
Der Sprecher der Buschleute, Jumanda Gakelebone, sagte: "Wir, die Buschleute, bitten alle Unternehmen, keine Anteile an der Lodge zu kaufen, solange unsere Rechte nicht respektiert werden und wir keine Freiheit haben. Nichts ist schmerzlicher als einen Swimmingpool in der Wüste direkt in unserer Nähe zu sehen, in dem Leute schwimmen während wir selbst kein Wasser haben."
Im Jahr 2006 entschied der Oberste Gerichtshof von Botswana, dass die Buschleute ein Recht darauf haben, auf ihrem angestammten Land im Central Kalahari Game Reservat zu leben. Die Regierung jedoch verweigert ihnen Zugang zu ihrem Wasserloch. Ohne diese Wasserstelle müssen die Buschleute Umwege von 480km machen, um sich mit Wasser zu versorgen. Die Buschleute haben nun rechtliche Schritte gegen die Regierung eingeleitet, eine gerichtliche Anhörung ist für den 9. Juni 2010 angesetzt.
Unlängst veröffentlichte Berichte der USA und der Vereinten Nationen kritisieren die botswanische Regierung scharf für ihre Diskriminierung der Buschleute. Ohne Wasser ist es für die Buschleute kaum möglich, in dem Reservat zu überleben. Wilderness Safaris hat Wasser zwar als "das kostbarste Gut in der Wüste" bezeichnet, in seinem Kalahari Plains Camp jedoch begrüßt das Unternehmen Touristen mit dem Swimmingpool und bietet eine authentische "Buschleute-Tour" an.
Survival International Direktor Stephen Corry sagte heute: "Es ist geradezu obszön, Luxus-Tourismus im Central Kalahari Reservat auf dem Land der Buschleute zu unterstützen, während die Buschleute selbst so unmenschlich behandelt werden. Bis es den Buschleute zumindest erlaubt wird, ihre Wasserlöcher zu nutzen, sollten Touristen nicht in das Reservat reisen und Investoren sollten Safari-Unternehmen meiden, die dort aktiv sind."
Weitere Informationen unter: www.survivalinternational.org