Die Internationale Gewerkschaftsunion IUF* ruft weltweit auf, den Arbeitskampf der ausgesperrten Hotelangestellten des „Shangri-La“ in Jakarta zu unterstützen und bei der indonesischen Regierung auf die Einhaltung der Gewerkschaftsrechte gemäss den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zu drängen. Der Arbeitskonflikt war kurz nach Weihnachten 2000 eskaliert, als die indonesische Polizei das Fünfsternhotel stürmte, in dem Hotelangestellte der Gewerkschaft „Shangri-La Independent Workers Union“ (SPMS) für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen streikten. In der Folge entliess die Hotelleitung knapp 500 Angestellte und schloss den Betrieb für drei Monate. Trotz anhaltender Demonstrationen und zum Teil gewalttätiger Auseinandersetzungen hat das Hotel seinen Betrieb am 17. März 2001 mit mehreren Hundert neuen Angestellten wieder aufgenommen. Verhandlungen zur Beilegung des Arbeitskampfes sind unter der Leitung des Arbeitsministeriums von Jakarta im Gange. Doch die Hotelleitung lehnt Gespräche mit der Hotelgewerkschaft sowie die Wiedereinstellung der Gewerkschaftsmitglieder kategorisch ab, berichtet der Nachrichtendienst „Labour News Network“. Zudem habe die internationale Hotelkette „Shangri-La Hotel and Resort Group“ mit Sitz in Hongkong die Mitglieder der Hotelgewerkschaft auf einen Schadensersatz in der Höhe von 14 Millionen US Dollar verklagt. Dabei gehörten die meisten der ausgesperrten Hotelangestellten – mit Monatseinkommen von 30 bis 80 US Dollar – zu den Ärmsten der Armen. Seit drei Monaten sind die Streikenden ohne Gehalt. Viele sind inzwischen dem Aufruf der Hotelleitung gefolgt und haben ihre Kündigung eingereicht. Die in Genf beheimatete IUF versucht nun einen Notfonds zu alimentieren, damit die „Shangri-La“-Angestellten ihren Arbeitskampf fortsetzen können. Ausserdem ist die IUF an die Weltbank gelangt, die – über ihre „International Finance Corporation“ (IFC) – den Bau des Luxushotels finanziert hatte. Es liege in der Verantwortung des IFC bei den Hoteleigentümern zu intervenieren, damit die gewährten Kredite nicht dazu benutzt würden, grobe Verletzungen der ge-werkschaftlichen und demokratischen Rechte zu finanzieren. Arbeitskonflikte wie im Luxushotel „Shangri-La“, das im Mai 2001 die Staatschefs des G-15-Gipfels beherbergen wird, ist kein Einzelfall. Auf der Homepage der IUF ist eine Rubrik von empfehlenswerten und zu meidende Hotels zu finden, die sozialverantwortliche Reisende konsultieren können. /frei

* Internationale Union der Lebensmittel-, Landwirtschafts-, Hotel-, Restaurant-, Café- und Genussmittelarbeiter-Gewerkschaften (IUF)

Quellen: Diverse Unterlagen der IUF; Jakarta Post vom 4.4. und 6.4.2001; Labour News Network vom 16.3. und 3.4.2001 (www.labourstart.org)

Weitere Informationen unter: www.iuf.org/iuf/index.html