Diesen Winter gehen rund 300’000 SchwedInnen auf Urlaub. Die Reiseveranstalter versprechen luxuriöse Poolbereiche, unberührte weisse Strände und Entspannung für die ganze Familie im "Land des Lächelns". Aber in den thailändischen Hotels herrscht hinter den Kulissen eine andere Realität: Löhne, die unter dem gesetzlichen Mindestlohn liegen, Diskriminierung und kein bezahlter Urlaub sind der Alltag der ArbeitsmigrantInnen aus Burma.
Die sieben betroffenen Hotels werden von Apollo (REWE Gruppe), Frtidsresor (TUI Gruppe) und Ving (Thomas Cook Gruppe) gebucht. Die Hälfte der 18 von Fair Action und Schyst resande befragten Hotelangestellten erklärten, ihr Lohn liege unter dem gesetzlichen Mindestlohn und es sei schwierig, damit den Unterhalt der Familie zu bestreiten. Ausserdem wurden 15 der Befragten die ihnen zustehenden Urlaubstage vorenthalten. Im Widerspruch zu den Aussagen der Hotelangestellten steht die Behauptung der Reiseveranstalter, sie hätten die Lohnniveaus in verschiedenen thailändischen Hotels überprüft und keine Abweichungen vom Mindestlohn vorgefunden.
"Wir haben bereits 2012 auf das Problem der widerrechtlich tiefen Löhne in den thailändischen Hotels aufmerksam gemacht. Dennoch haben die Reiseveranstalter ihre Verantwortung nicht wahrgenommen", sagt Amanda Söderlund, Autorin des Berichts seitens von Fair Action. Sie erklärt auch, mit diesem Versäumnis verletzten die Firmen die UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Fair Action und Schyst resande sprachen auch mit den Angestellten von Unternehmen, die für die Hotels die Wäsche besorgen beziehungsweise die Lebensmittel liefern. Von den elf befragten BurmesInnen, die für die Hotelzulieferer arbeiten, werden neun – trotz extrem langer Arbeitstage – unter dem Mindestlohn bezahlt. In einer Wäscherei berichteten Angestellte von 17- bis 19-Stunden-Tagen während der Hochsaison, mit nur zwei Freitagen pro Monat und keinem Urlaub, obwohl dies dem thailändischen Gesetz widerspricht.
"Ich hatte nie Urlaub. Der Chef sagte uns klipp und klar dass wir kein Recht auf Urlaub hätten", sagte uns ein Angestellter, der seit über zwei Jahren in einer Fleisch verarbeitenden Fabrik tätig ist, die die Hotels mit Fleisch beliefert.
Aufgrund der Studienergebnisse empfehlen Schyst resande und Fair Action den Reiseveranstaltern, dafür zu sorgen, dass die Hotels sich in Bezug auf Löhne, Arbeitszeiten und Urlaub an die thailändischen Gesetze halten, und zu verhindern, dass burmesische Mitarbeitende diskriminiert werden. Apollo, Fritidsresor und Ving sollten ausserdem die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern der Hotels überprüfen und bei Missständen aktiv werden. Schliesslich sollen die Reiseveranstalter die Vereinigungsfreiheit fördern, sodass die Angestellten selbst Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen einfordern können.