Positives Ergebnis des Workshops «Tourismus und Biodiversität»
in Berlin vom 8.-11.03

26 Vertreter von NRO und Fachinstituten aus 24 Ländern trafen sich in Berlin um u.a. über Empfehlungen bzgl. Tourismus und Biodiversität, gerichtet an die 5. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention, zu diskutieren. Ein zweiseitiges Statement mit direkten Empfehlungen wurde von den Teilnehmern erarbeitet und verabschiedet. Dieses Statement soll nun direkt an die COP-5 im Mai 2000, die in Nairobi stattfindet, gerichtet werden, um eine Einbringung in die Diskussion zu der Tourismusthematik zu erreichen.

Die Nichtregierungsorganisationen werden nun weltweit aufgerufen, sich diesem Papier anzuschließen und ein entsprechendes Schreiben an Ökologischen Tourismus in Europa (Ö.T.E.) e.V. zu richten (Email: oete-bonn@t-online.de)

Forderungen der NRO aus Nord und Süd an die 5. Vertragsstaatenkonferenz (COP 5) der Biodiversitätskonvention (CBD) als Ergebnis des Workshops zu Tourismus und Biodiversität

Der ad-hoc-Arbeitskreis «Tourismus» im Forum der deutschen Umwelt- und Entwicklungsorganisationen hat im Vorfeld der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vom 9. – 10. März 2000 in Berlin einen Workshop zum Thema «Tourismus und Biodiversität» durchgeführt. Gefördert wurde dieser Workshop vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
26 führende VertreterInnen von NRO und Fachinstituten aus 24 Ländern folgten der Einladung zum Workshop, dessen Zielsetzung es war, der lokalen Bevölkerung – und somit auch Indigenen Bevölkerungsgruppen – eine Möglichkeit zu geben, während der Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention ihre Interessen aktiv vertreten zu können. Somit bildete der Berliner Workshop ein Forum für eine gemeinsame Vorbereitung auf die 5. Vertragsstaatenkonferenz (COP 5) zur Biodiversitätskonvention (CBD) im Mai 2000 in Nairobi. Hierzu ermöglichte der Workshop eine Intensivierung des Informations- und Erfahrungsaustausches zwischen NRO des Südens und Nordens, die sich mit der Thematik «Tourismus und Biodiversität» beschäftigen, sowohl auf internationaler wie auch auf lokaler Ebene.

Hintergrund der Diskussion stellten die Inhalte internationaler Empfehlungen und Papiere zum Thema «Biologische Vielfalt» und » Nachhaltiger Tourismus» dar, wie z.B. die Berliner Erklärung. Parallel dazu wird seit letztem Dezember in einem interaktiven Diskussionsforum im Internet die Möglichkeit einer Stellungnahme für alle Interessierten geboten (www.iz3w.org).

Während zwei Tagen der Diskussion wurde von allen Teilnehmern ein zweiseitiges Statement mit direkten Empfehlungen erarbeitet und verabschiedet. Dieses Papier soll nun direkt an die COP 5 im Mai 2000, die in Nairobi stattfindet, gerichtet werden, um eine Einbringung in die Diskussion zu der Tourismusthematik zu erreichen.

Die Bewahrung des kulturellen Erbes, die Rücksicht auf Identitäten und Lebensstile müssen mit der Erhaltung der natürlichen Ressourcen in Einklang gebracht werden. Ein vom wissenschaftlichen Nebenorgan der CBD (Subsidiary Body for Technical and Technological Advice, SBSTTA) ausgearbeitetes Empfehlungspapier zur «Nachhaltigen Nutzung von biologischen Ressourcen, wie Tourismus» wird auf der kommenden Vertragsstaatenkonferenz im Mai 2000 in Nairobi als ein wichtiger Diskussionspunkt auf der Tagesordnung stehen. Die Bewertung der hier zur Diskussion stehenden Papiere aus der Sicht von Vertretern der lokalen Bevölkerung und Indigenen Gemeinschaften und NROs im allgemeinen und die daraus resultierenden Empfehlungen sind für die kommende Verhandlung der Vertragsstaatenkonferenz und letztendlich für eine Ausarbeitung von «Globalen Richtlinien für Nachhaltigen Tourismus» unabdingbar.

Die Vorbereitung und Durchführung des Workshops wurde von den folgenden NRO unterstützt: arbeitskreis tourismus & entwicklung (akte / Basel / Schweiz), BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND / Berlin), FernWeh im Informationszentrum 3. Welt (Freiburg), gruppe neues reisen (gnr / Köln), Institut für Entwicklung und Frieden (INEF / Duisburg), Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung (KATE / Stuttgart), Ökologischer Tourismus in Europa (Ö.T.E. /Bonn), respect (Wien / Österreich), Studienkreis für Tourismus (Starnberg), Tourism Watch, (Stuttgart).