Mit rund vier Millionen BesucherInnen pro Jahr ist Bali die grösste Tourismusdestination in Indonesien und eine der grössten und beliebtesten der Welt. Die Beseitigung des dadurch anfallenden Abfalls ist eines der grössten Probleme in Bali. Ein Teil des Abfallproblems ist das Altöl der Hunderten von Hotels und Restaurants.
In Bali existiert kein systematisches Entsorgungssystem für Altöl. Das gebrauchte Speiseöl wird entweder in Kanister gefüllt und zusammen mit festem Abfall weggeworfen, ins Abwasser geschüttet oder auf dem Schwarzmarkt verkauft und mehr oder weniger gereinigt für das Kochen in kleinen Küchen wiederverwendet. Die nicht nachhaltige Beseitigung von Altöl verunreinigt Gewässer, Süsswasserquellen und Erdreich und trägt zur globalen Klimaerwärmung bei. Die Wiederverwendung des Öls in privaten Haushalten stellt zudem ein Gesundheitsrisiko dar.
Hier setzt das neue Klimaschutzprojekt von myclimate an: Zentraler Punkt des Projekts war die Installation einer Anlage, die gebrauchtes Speiseöl in Biodiesel verwandelt. Damit verbunden wird ein lokales Sammelsystem für das Altöl aufgebaut und die Entwicklung einer organisierten Entsorgung unterstützt.
Das Altöl wird vom Betreiber der Anlage Lengis Hijau – was auf Balinesisch "Grünes Öl" bedeutet – bei den Hotels und Restaurants eingesammelt oder von den Bewirtungsbetrieben direkt zur Anlage gebracht. In der Anlage werden jährlich zwischen 400 und 600 Kubikmeter Altöl verarbeitet. Durch den Einsatz von Biodiesel bei Transport, Elektrizität und Wärmegewinnung entfallen jährlich 1000 bis 1500 Tonnen Treibhausgasemissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger. Das Altölrecycling schafft zudem Arbeitsstellen für BalinesInnen und macht den Tourismussektor, die lokale Bevölkerung sowie die Politik auf die Möglichkeiten einer alternativen Abfallentsorgung aufmerksam. Das Projekt wurde von Caritas Schweiz initiiert und ist eine Kooperation zwischen Caritas, Kuoni Travel Ltd und myclimate.