Für einmal sind nicht die TouristInnen am Knipsen, nicht die Einheimischen die Objekte der Souvenirsammler. Junge Fotografen aus Kerala – der boomenden Feriendestination an der Südspitze Indiens – nehmen den Tourismus ins Visier: Ihre Bilder berichten von Begegnungen zwischen fremden Gästen und Einhei­mischen, die kaum oder gar nicht stattfinden, aber dennoch deutliche Spuren hinterlassen. Ihr Blick ist kritisch, fragend, wiederspiegelt aber auch den Stolz auf das Eigene, die Schönheit der Landschaft und Vielfalt der Kultur. Ihre Wahrneh­mung – zwiespältig und teils unbeholfen, weil kaum je gefragt – kontrastiert mit den Hochglanzbildern der Tourismuswerbung.

Der arbeitskreis tourismus & entwicklung, die einzige entwicklungspolitische Fachstelle zum Tourismus der Schweiz, feiert seinen 30. Geburtstag. Zu diesem Anlass lancierte er, unterstützt von der DEZA und gemeinsam mit seiner Partner­organisation Kabani aus dem südindischen Kerala, einen Wettbewerb für junge FotografInnen. Rund 40 zeigten spontan Interesse für die seltene Möglichkeit, ihre Sicht auf den Tourismus zum Ausdruck zu bringen.

Neun Fotografen sind an der Ausstellung mit ihren Bildern präsent, die oft unter schwierigen Bedingungen – Zugang zu Tourismusorten, anhaltender Monsun­regen, mangelnde Ausrüstung – entstanden.
Einen Einblick in die Ausstellung erhalten Sie auf der Website der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA)
Fotolegende: "Peep show", ein beliebter Freizeitvertrieb an den Stränden von Kerala oder Goa nicht nur für Anwohner, sondern Männer aus ganz Indien.