12 Frauen zwischen 32 und 79 Jahren - in Szene gesetzt durch zahlreiche Reportagefotos - erzählen aus ihrem Leben als Hüttenwartin. Pur, direkt und mit viel Humor schildern sie das Leben mit Wind und Wetter, die grosse Freiheit dort oben am Berg und die Demut, die er lehrt.

Die Mehrzahl der 1’300 Schutzhütten und Biwakschachteln in den Alpen werden von Alpenvereinen wie dem Schweizer Alpenclub (SAC) angeboten und unterhalten. Bergwanderer können in seinen Hütten Schutz suchen, und auch einmal ein Wochenende verbringen. Sie sind in der Regel recht spartanisch eingerichtet, bieten aber oft eine herrliche Aussicht. Die meisten von ihnen sind von Hüttenwarten und eben auch Hüttenwartinnen bewirtschaftet. Was aber bringt eine Seniorenpflegerin, eine Architektin, eine Grafikerin oder eine Zahnarzthelferin dazu, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und Hüttenwartin zu werden? Dort erwartet sie viel Arbeit zu allen Tages- und Nachtzeiten, ein Leben oft auf kleinstem Raum, viel Einsamkeit, Kälte und Dunkelheit. Die alleinerziehende Mutter ist auf HelferInnen angewiesen, der Akademikerin braucht nach einer gewissen Zeit eine weitere Herausforderung. Und doch: Wer den Schilderungen der zwölf porträtierten Hüttenwartinnen folgt, versteht immer besser, was sie fasziniert. Es ist die Schönheit und das Urtümliche der Berge, der Kontakt mit Bergsteigenden, die auf ihre Dienste angewiesen und oft auch dafür dankbar sind, der saisonale Wechsel zwischen der Kargheit der Berghöhe und den Annehmlichkeiten des Tals, die besondere Nähe zu den Menschen und die Eigenverantwortung beim Managen von Hütte, Gästen, Familie und von sich selbst.
Dabei meint etwa Gaby Aschwanden von der Fridolinshütte unterhalb des Tödi (Glarus): "Gell, der SAC will jetzt Hüttenwirte fördern. Sie wollen Gastrobetriebe auf hohem Niveau. Das ist in Mode. Sie verlagern dieses Gourmet-Zeugs auf zweitausend Meter hinauf. Dann musst du als Gast noch weiter hoch, damit du deine Ruhe hast. Nein! Ich glaube nicht, dass die Leute das wollen. Weisst du, wenn du so was anbietest, musst du auch mehr Geld einnehmen, denn es kostet mehr. Dann musst du Wasser hochfliegen, du brauchst mehr Energie. Also muss der Gast wieder mehr bezahlen. Das ist ein Hamsterrad. Du bietest immer mehr und mehr und verlangst auch immer mehr und mehr. Aber wäre weniger nicht mehr? Der Gast müsste weniger bezahlen, du hättest weniger Aufwand, die Natur wäre weniger belastet. Und du hättest trotzdem etwas verdient. Aber unterdessen sind das ja Hotels im Gebirge!"
Die Frauen berichten über die Höhen und Tiefen ihres Lebens als Hüttenwartin in so spontaner Weise und in einer so unverfälschten Sprache, dass man sich als Lesende vom Bergfieber mitanstecken lässt und von der Lust gepackt wird, die Wanderschuhe zu schnüren. Das ist durchaus gewollt: Tourentipps und thematische Extras ergänzen die stimmungsvollen Porträts.
Daniela Schwegler, Stephan Bösch, Vanessa Püntener: Bergfieber. Hüttenwartinnen im Porträt. Mit 180 Farbfotos von Stephan Bösch und Vanessa Püntener. Rotpunkverlag, Zürich 2015, 256 Seiten, CHF 38, EUR 34 (UVP) ISBN 978-3-85869-668-7

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