Wie Touristen Fremdes sehen und verstehen

Die islamischen Länder am Mittelmeer bieten ein zwiespältiges Bild: Einerseits berichten die Medien vornehmlich über politische Auseinandersetzungen, soziale Spannungen und Terror, der sich nicht selten auch gegen fremde Reisende richtet. Andererseits sind die orientalischen Länder äusserst attraktive, beliebte Reiseziele, die allein schon von der Reisewerbung her mit den Märchen aus 1001 Nacht verknüpft werden. Um die zentralen Reisemotive und die Wahr­nehmung der Fremde durch die Reisenden besser zu erkunden, hat der Ammerlander Studien­kreis in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Interkulturelle Kommunikation am Institut für Publizistik der Universität Salzburg einen Fotowettbewerb unter dem Titel „Das Fremde im Urlaubsland“ durchgeführt. 223 Reisende haben Urlaubsfotos eingesandt; 564 Fotografien werden im vorliegenden Band von Bernd Oliver Schmidt des Salzburger Institutes für Kom­munikationswissenschaften ausgewertet. Das Fazit vermag nicht weiter zu erstaunen: Der Orient wird in der Fremdwahrneh­mung der UrlauberInnen letztlich auf eine traditionelle Existenz festgelegt. Interessant, auch für die Weiterarbeit am Thema, sind jedoch die theore­tischen Ausführungen von Schmidt über interkulturelle Kommunikation und den Umgang mit der Fremde im Zusammenhang mit Tourismus. Die Studie schliesst mit konkreten Anregungen für die Praxis, die Reiseveranstaltern für ihre Produktegestaltung und Werbung, aber auch Reisejournalisten für ihre Berichterstattung nur empfohlen werden können.

Studienkreis für Tourismus und Entwicklung Ammerland, 2001, 223 Seiten, DM 43.-, ISBN 3-9804846-4-5
Zu beziehen bei: Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, Kapellenweg 3, D-82541 Ammerland, Tel. +49 8177 1783, Fax +49 8177 1349, studienkreistourismus@compuserve.com, www.studienkreis.org