Basel, 16.10.2013, akte/ Wo immer sich die Wirtschaft in ihrer rohsten, gnadenlosesten Form zeigt, haben sich Menschen zusammengetan, um alternative Unternehmen zu gründen. Diese Genossenschaften, in denen die Mitarbeitenden auch EigentümerInnen des Unternehmens sind, haben entscheidende Vorteile: Sie müssen keinen Profit erwirtschaften, der von wenigen privatisiert wird, und sie haben das Wohl der Mitarbeitenden und in der Regel auch des Wirtschaftsstandorts im Fokus.
Zehntausend sind es in der Schweiz, zwölftausend in Deutschland, zigtausende weltweit. Es gibt sie in allen Branchen. Viele sind aus schierer Not entstanden: Eine Firma ist in Krise oder wird ausgelagert, der landwirtschaftliche Boden wurde durch teuren Dünger und Pestizide ausgelaugt, ZwischenhändlerInnen diktieren Konditionen, mit denen ein Auskommen unmöglich ist, InvestorInnen wollen die Rechte von Einheimischen übergehen, Frauen werden diskriminiert und wehren sich. Einige der Genossenschaften, gerade auch in Gastronomie und Tourismus, sind aus einer Vision einer besseren Welt entstanden.
JournalistInnen und KorrespondentInnen der Wochenzeitung haben gegen fünfzig solche Unternehmen auf allen Kontinenten besucht und liessen sich von den Protagonisten dieser Genossenschaften ihre Geschichte erzählen. Da haben auch kritische Aussagen ihren Platz. Insgesamt sind es aber Geschichten von wiedergefundener Würde, viel Eigenverantwortung und Eingebunden-Sein in eine Gemeinschaft. Bettina Dytttrich und Pit Wuhrer haben die Geschichten für das Buch zusammengestellt. Es bietet eine grosse Menge an O-Tönen von Betroffenen. Sie berichten von Schwierigkeiten und Erfolgen. Und sie machen Mut, es den GenossenschafterInnen aller möglicher Wirtschaftssektoren gleichzutun.
Bettina Dyttrich. Pit Wuhrer (Hrsg.): Wirtschaft zum Glück. Solidarisch  arbeiten heute, weltweit. Rotpunktverlag, Zürich 2012. 272 Seiten, CHF 29.90, EUR 23.00, ISBN 978-3-85869-498-0