Keine Bildung, keine Arbeit: was nun? Unzählige junge Menschen riskieren ihr Leben, um in fremden, reichen Ländern ihr Glück zu suchen. Junge AfrikanerInnen wagen die gefährliche Reise durch die Sahara und übers Mittelmeer nach Europa. Junge Leute aus Zentralamerika versuchen in die USA zu gelangen. Auf der anderen Seite brauchen die armen Länder unbedingt qualifizierte Arbeiterinnen und Arbeiter. Ohne Fachkräfte keine Entwicklung.

Zu Hause eine Chance geben

"Es kann nicht sein, dass all die jungen Leute vor der Armut und der enormen Gewalt ins Ausland fliehen", sagt P. Antonio Rodriguez, engagierter Ordensmann in San Salvador: "Darum geben wir ihnen mit unseren Kursen eine Perspektive hier, wo sie ihre Familien und ihre Freunde haben. Hier werden sie gebraucht." Mit mehreren Projekten unterstützt Brücke • Le pont die Berufsbildung in El Salvador, Bolivien und Brasilien. Die Palette der Berufszweige reicht von Kochen, Kosmetik, Automechanik, Schreinerei, Medienarbeit, Kurierdienst und Computer/Grafik bis zu Landwirtschaft.

Sich am Arbeitsmarkt orientieren

Bildung ist grundlegend. Allerdings gilt es bei Bildungsprojekten wichtige Punkte zu beachten. Sehr wichtig ist, dass die Ausbildung dem Bedarf auf dem Arbeitsmarkt entspricht, sonst nützt sie den jungen Leuten nichts. Die Berufszweige des Projekts Vista hermosa sind im Grossraum San Salvador sehr gefragt, sodass die Jugendlichen gute Aussichten auf eine Anstellung haben oder selbständig erfolgreich sein können. Mit einzelnen Firmen und ArbeitgeberInnen bestehen bereits entsprechende Absprachen.
Die Ausbildung muss auch praxisnah und relativ kurz sein. Die jungen Leute ohne finanziellen Rückhalt können nicht mehrere Jahre für eine Ausbildung investieren. Sie brauchen eine Ausbildung für den ersten Sprung in die Arbeits- und Erwerbswelt. Haben Sie dort Fuss gefasst, finden sie meist selber den Weg für eine Weiterbildung. Das hat den Vorteil, dass die Starthilfe, die sie benötigen, relativ kurz und kostengünstig ausfällt.

Ein Neubeginn

Über seine Ausbildung äusserte sich ein junger Mann mit Begeisterung so: "Vor der Ausbildung fühlte ich mich wie in einer stockdunklen Nacht. Ich war total orientierungs- und hilflos. Mit der Ausbildung und den Gesprächen über Werte und Bürgersinn erlebe ich einen Sonnenaufgang! Jetzt fängt ein neues Leben an." Helfen Sie mit, jungen Menschen den Start ins Berufsleben zu ermöglichen!


Dieser Beitrag wurde dem Bulletin 1/2012 von Brücke • Le pont entnommen. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung.


Brücke • Le pont ist ein privates, politisch und religiös neutrales Hilfswerk mit christlichen und gewerkschaftlichen Wurzeln. Das Bulletin erscheint dreimal jährlich und berichtet über Projekte, Atkionen und Kampagnen sowie über interne Angelegenheiten von Brücke • Le pont. Brücke • Le pont ist Träger des arbeitskreises tourismus & entwicklung.