Basel, 19.02.2012, akte/ Swasiland, nicht einmal halb so gross wie die Schweiz, ist die letzte absolute Monarchie Afrikas und eines der ärmsten Länder der Welt. Politische Freiheiten gibt es dort praktisch nicht, die Rechte der Frauen sind auf einem kleinen Blatt geschrieben, die Diskriminierung ethnischer und sexueller Minderheiten ist verbreitet. Der Anteil der der HIV-Infizierten an der knappen Million Einwohner von Swasiland ist der höchste der Welt, die Gesundheitsversorgung ist immer noch rudimentär. Fast 70 Prozent der Bevölkerung lebten 2009 in Armut – während der amtierende König Mswati III für seinen verschwenderischen Lebensstil bekannt ist.

Swasiland ist für viele Südafrikareisende ein beliebter Zwischenhalt zwischen Meer und Krüger-Nationalpark. In einem der grossen Kasinohotels entlang der Hauptachse können allabendlich Tänze von Swasi Kriegern bewundert werden, bevor die Reise am nächsten Tag mit Zwischenhalt bei einem der Souvenirzentren weiter geht.
Der vollständig überarbeitete und erweiterte Führer für Swasiland Reisende des Fotografen und Archäologen Bob Forrester spricht dagegen jene Reisenden an, die sich näher auf das Königreich einlassen wollen und sich eine echte Begegnung mit der Bevölkerung wünschen.

Viele Traditionen, die früher in ganz Afrika verbreitet waren, gibt es heute nur noch in Swasiland. Die überlieferten Tänze sind auch an sonst modernen Hochzeiten noch üblich. Viele Bräute beschmieren sich auf traditionelle Weise mit Ocker – verzichten aber auch nicht auf die westliche Hochzeitzeremonie mit weissem Seidenkleid, Blumenbouquet und Brautjungfern. Bei Begräbnissen stehen alte ebenso wie neue westliche Rituale gleichwertig nebeneinander.

Die Wirtschaft Swasilands wird zu 40 Prozent vom Coca Cola-Konzern beherrscht, der in diesem Land den afrikanischen Hauptsitz hat. Es ist ein Anliegen des Königreichs, die Wirtschaft zu diversifizieren, in der Hoffnung, mit einer umsichtigen Tourismusentwicklung neue Devisenquellen zu erschliessen. Der Tourismus ist der am schnellsten wachsende Wirtschaftszweig Swasilands. 2009 hat der Hotel- und Tourismusverband von Swasiland mit Fair Trade in Tourism South Africa Kontakt aufgenommen, um zu prüfen, ob ein eigener Fair Trade Standard für die Tourismusindustrie ausgearbeitet werden könnte.

Vorderhand gibt es noch kein Fair Trade-Angebot in Swasilands Tourismusbranche. Doch in einer speziellen Sektion stellt Forrester touristische Angebote von Swasi Familien und Einzelpersonen in ländlichen Regionen vor. Er ermöglicht Touristen, geführt von Einheimischen, aussergewöhnliche Schönheiten fernab ausgetretener Touristenpfade zu entdecken. Das Königreich bietet eine abwechslungsreiche Landschaft, eine reiche Tier- und Pflanzenwelt, ein gutes Angebot an Unterkünften vom ländlichen Gasthaus bis hin zum Sternehotel. Bob Forresters englischsprachiger Reiseführer nach Swasiland erhebt nicht den Anspruch, uns zu ExpertInnen für das Land zu machen, aber er bietet knapp 200 Seiten voller nützlicher Tipps und unabhängiger Informationen. "Wird ein Betrieb schlecht geführt, so sagen wir das, oder erwähnen ihn nicht. Liegen die Preise jenseits des Üblichen, schreiben wir das. Wir glauben, dass uns der Verzicht auf jegliche Werbung geholfen hat, objektiv zu bleiben", schreibt der Verfasser im Vorwort.

Der Reiseführer wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Stiftung sustainability for agriculture, health, education and environment sahee. Diese kleine Schweizer Stiftung engagiert sich für nachhaltige Projekte lokaler Nichtregierungsorganisationen in Peru und Swasiland.

Bob Forrester: A traveller’s Guide to Swaziland. Kamhlaba Publications, Mbabane, Swaziland, 200 Seiten, CHF 28.00 (ohne Porto), ISBN 978-0-7978-0154-7

Das Buch ist erhältlich bei Stiftung sahee, Promenade 126, 7260 Davos, Schweiz, Tel. +Fax: +41 81 911 51 11, info@sahee.org; www.sahee.org; Auf der Website von sahee sind auch die Projekte der Stiftung in Swasiland aufgeführt, unter anderem eine Hotelfachschule in Bulembu. Es wird ebenfalls im Travel Book Shop in Zürich vertrieben. Ausserdem ist der Führer in den meisten Buchhandlungen in Swaziland und in einigen in Südafrika erhältlich.
Auszüge aus dem Buch sind auf der vom Verfasser des Buchs unterhaltenen Webiste www.visitswazi.com/travelguide/index.asp online einsehbar.