Botswana: Die Khwe dürfen im Central Kalahari Game Reserve bleiben
Am 23. Mai fand in Xade, am westlichen Rande des Central Kalahari Tierparks, ein Treffen von internationaler Bedeutung statt, an dem die Fragen der zukünftigen Rechte der Khwe diskutiert wurden. Anwesend waren neben den RepräsentantInnen der ansässigen Khwe und den Regierungsvertretern Botswanas auch die Botschafter Englands, der Vereinigten Staaten, Schwedens und Norwegens.
Seit Januar dieses Jahres befürchteten die Khwe von ihrem Land innerhalb des Central Kalahari Tierparks vertrieben zu werden. Eine internationale Medienkampagne machte auf die kurz bevorstehende Zwangsumsiedlung aufmerksam. US-amerikanische Senatoren sprachen sich vehement gegen die geplante Vertreibung aus, das britische Parlament befasste sich mit dem Fall. Der internationale Druck auf die botswanische Regierung nahm zu. So organisierte sie nach eigenen Angaben denn auch das Treffen in Xade, um vor internationalen Vertretern den Khwe zu erklären, dass hier ein grosses Missverständnis vorliege. Niemand habe je von einer Zwangsumsiedlung gesprochen. Selbstverständlich könnten sie weiterhin innerhalb des Schutzgebietes leben. Nicht-Regierungsorganisationen wie Survival International, die sich generell für die Landrechte der "Buschmänner"-Gesellschaften einsetzen, nahmen die Erklärung der botswanischen Regerung mit Genugtuung zur Kenntnis. Sie halten aber an ihrer Forderung nach einer gesetzlichen Regelung, die den Khwe und anderen "Buschmänner"-Gruppen das Land rechtlich zusichert, fest.
Mail & Guardian, July 1996/gf