Brasilien: Mega-Tourismusprojekt will Indianer vertreiben
Im nordostbrasilianischen Bundesstaat Ceará kämpfen die Tremembé-Indianer seit 2002 gegen ein auf ihrem Gebiet geplantes Mega-Tourismusprojekt. Über 200 Indianerfamilien drohen ihr Land und ihre Existenz zu verlieren. Das vom spanischen Unternehmen Afirma geleitete Projekt "Nova Atlântida (Neu Atlantis)" will 27 Luxushotels, 6 Ferienapartmentblocks, 14 Resorts und 7 Golfplätze auf dem Indianerland errichten. Die Tremembé bitten um unverzügliche Demarkierung ihres Stammesgebietes durch die Indianerschutzbehörde FUNAI, um dessen Zerstörung durch "Nova Atlântida" zu verhindern. Der Anerkennungsprozess ist seit 2006 ins Stocken geraten. Die Organisation Rettet den Regenwald hat am dazu am 25. März eine Protestaktion gestartet.
Seit vergangenem Jahr ist die spanische Firmengruppe Afirma für das Resortprojekt der Gruppe Nova Atlântida verantwortlich. Das mit rund 15 Milliarden US-Dollar angeblich weltweit größte Tourismusprojekt hätte schwere Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Projekt im Bezirk Itapipoca wird nicht nur die Indianer entwurzeln und ihre Existenz zerstören, sondern auch das 3.100 Hektar große Stammesgebiet – eine einmalige, artenreiche Küstenlandschaft mit hohen Dünen, Oasen, Traumstränden, blauen Lagunen, Kokoshainen, Tropen- und Mangrovenwald – massiv schädigen und wichtige Trinkwasserressourcen bedrohen.
Die Projektbetreiber von “Nova Atlântida” wollen bereits seit 2002 die Indianer von ihrem Land vertreiben. Laut Firmenaussagen gebe es dort nämlich gar keine Indianer, sondern lediglich “illegale Landbesetzer”, die sich nur als Indianer ausgeben. Doch die seit Generationen dort lebenden Tremembé halten dagegen. Schon vor Jahren wurde von der Indianerschutzbehörde FUNAI im Bundesstaat Ceará der Demarkierungsprozess des Indianergebiets eingeleitet. Doch seit 2006 ist dieser Prozess in Brasilia ins Stocken geraten.
Die Tremembé von São José und Buriti im Bezirk von Itapipoca bitten um internationale Unterstützung in ihrem Kampf gegen dieses rücksichtslose, ihre Rechte grob missachtende Projekt des spanischen Unternehmens. Bitte helfen Sie mit, die Rechte der Tremembé durch die unverzügliche Demarkierung ihres Gebiets durchzusetzen und die einmalige Küstenlandschaft zu erhalten.
Schicken Sie über die Homepage von Rettet den Regenwald ein Mail an die Indianerschutzbehörde FUNAI
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Weitere Informationen: Rettet den Regenwald www.regenwald.org; Bild: http://ufctremembe.blogspot.com/2008/10/tr.html Fest zum Widerstand der Tremembé