Brasilien: Projekt für nachhaltige Tourismusentwicklung in Prainha do Canto Verde
Die Arbeit des Schweizers René Schärer im Fischerdorf Prainha do Canto Verde trägt Früchte. Nachdem die Fischerfamilien mit Schärers Hilfe in den vergangenen Jahren erfolgreich gegen einen rücksichtslosen Immobillenspekulanten gekämpft hatten (s. AkT&E-Kurznachrichten 3/95) und sich aus dessen Umklammerung befreiten, kann das Dorf in den Dünen des brasilianischen Teilstaates Cearà nun den Weg zu einem nachhaltigen Tourismus beschreiten. Vor kurzem erhielt die Organisation Schärers den Zuschlag für eines von drei staatlichen Tourismusförderungsprogrammen, das die ausgewählten Orte an Tourismusmodelle heranführen soll, welche für die Region wegweisend sind. Zusammen mit einem Eigenkapital der beteiligten Nicht-Regierungsorganisationen von 20 Prozent schiessen das staatliche Tourismussekretariat Cearàs, der staatliche Verband zur Unterstützung und Beratung von Kleinunternehmen (SEBRAE) und das Projekt São José je 50’000 US Dollar in die Programme ein. Dieser Betrag wird in einer ersten Phase in die Erstellung einer kleinen Infrastruktur und die Ausbildung von Personal investiert. In einer zweiten Phase kommen Verbesserungen der sanitären Einrichtungen des ganzen Dorfes hinzu. In Prainha do Canto Verde planen und realisieren René Schärer und die VertreterInnen der Fischervereinigung den Bau einer kleinen Touristenunterkunft, einer Strandbaracke und eines kleinen Restaurants. Ein grosser Teil des Geldes soll ausserdem in die Ausbildung von einheimischen Guides, in die Schulung von Administrativkräften und in die Förderung des lokalen Handwerks investiert werden. Den Erfolg und die Anerkennung auf staatlicher Ebene und den Zustupf aus dem sanften Tourismus können die Fischer von Prainha do Canto Verde gut gebrauchen, denn die Langustenfischerei, welche Schärer als neue Einkommensquelle gefördert hat, liegt derzeit brach: Sämtliche Langustenbestände waren diesen Sommer mit Sand bedeckt. Ein rätselhaftes Phänomen, das erst mit der Hilfe von Spezialisten der Universität Fortaleza entdeckt werden konnte.