Klimafolgenforschung am Beispiel des Wintertourismus in den Schweizer Alpen

Im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes 31 untersuchte Bruno Abegg die möglichen Auswirkungen einer Klimaänderung (globalen Erwärmung) auf den Schweizer Wintertourismus. Er stützte sich dabei u.a. auf in  und ausländische Studien, Erfahrungen aus den schneearmen Wintern Ende der achtziger Jahre und Schneedecken Modellrechnungen der ETH Zürich. Da der Schweizer Tourismus im Alpengebiet winterlastig ist, und der Wintertourismus als solcher sich wiederum extrem auf die Skifahrer konzentriert, wären die Auswirkungen einer Klimaänderung für die betroffenen Regionen enorm. Massive Folgen hätte ein zunehmender Schneemangel insbesondere für Seilbahnen, Skilifte und Skischulen. Mittels eines Schneedecken Modells, welches auf internationalen Klimaände¬rungs Simulationen aufbaut, wurde die zukünftige Schneesicherheit der Schweizer Skigebiete berechnet. Abegg kommt zum Schluss, dass im Jahre 2050 nur noch 65 Prozent der rund 230 Schweizer Skigebiete als schneesicher gelten können (heute: 85 Prozent). Als schneesicher gelten dabei Orte in dem die Anlagen an mindestens 100 Tagen pro Jahr in Betrieb sein können. Besonders betroffen wären die Regionen Jura, Ostschweiz, Tessin, Zentralschweiz, Waadt und Fribourg. Profitieren von einem Einbruch in diesen Regionen könnten allenfalls Graubünden und das Wallis. Fest steht auf alle Fälle, dass die Schnee- ¬und Skiabhängigkeit der Schweizer Bergtourismusorte reduziert werden muss, sei es durch die Förderung von Alternativen im Winter oder durch eine bessere Verteilung der Einnahmen auf alle vier Jahreszeiten.
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 1996, 222 Seiten, Fr. 48. –