An den Klimaverhandlungen in Paris im Dezember 2015 hat die Schweiz als Teil der Gruppe "hoch­ambitionierter Länder" mit Erfolg für ein Abkommen gekämpft, das die Welt vor katastrophalen Klimaveränderungen bewahren soll. Es wurde das Ziel vereinbart, die globale Erwärmung auf 1.5 bis höchstens 2 Grad zu beschränken. Nun gilt es für alle Länder, aus dem Abkommen nationale Vorga­ben abzuleiten. Die heute vorgelegte Revision des CO₂-Gesetzes verfehlt dieses Ziel und nährt die Befürchtung, dass sich die Schweiz trotz grosser Worte aus der globalen Verantwortung stehlen will. "Die Vorlage des Bundesrates schlägt statt einer Beschleunigung des Umbaus Richtung CO2-freie Schweiz eine Verlangsamung vor", sagt Georg Klingler von Greenpeace. "Damit verpasst der Bundes­rat die in Paris versprochene Weichenstellung in der Klimapolitik."
Die Klima-Allianz hat in ihrem "Klima-Masterplan Schweiz" dargelegt, dass das neue CO2-Gesetz drei zentralen Ansprüchen genügen muss:
Die Schweiz muss noch vor 2050 komplett CO2-frei werden. Der Bundesrat schlägt zwar eine Senkung der Inlandemissionen zwischen 2020 und 2030 vor, diese ist zur Zielerreichung aber viermal zu niedrig. 
Es müssen griffige Massnahmen eingeleitet werden, die alle Sektoren und Akteure einschliessen, insbesondere auch den Verkehr und die Industrie. Die Gesetzesvorlage bleibt in diesem zentralen Punkt viel zu vage.
Und drittens macht das Pariser Abkommen klar, dass die Ziele mit inländischen Massnahmen alleine nicht erreicht werden können. Denn: "Wir Schweizer/innen verursachen weitaus mehr Emissionen im Ausland als im Inland, zum Beispiel durch den Konsum importierter Güter", sagt Jürg Stauden­mann von Alliance Sud. "Wir müssen uns deshalb – nebst inländischen Massnahmen – mit mindes­tens 1 Milliarde Franken pro Jahr an Massnahmen in den ärmsten und vom Klimawandel am stärks­ten betroffenen Ländern des Südens beteiligen." Instrumente, um die dafür notwendigen Mittel verursachergerecht zu mobilisieren, sieht die vorgelegte CO2-Gesetzrevision jedoch keine vor.
Link zum Klima-Masterplan Schweiz