U.S. BürgerInnen kann ab sofort die Einreise nach Burma verweigert werden, erklärte U Khin Maung Win vom burmesischen Aussenministerium auf einer Pressekonferenz vom 4. Oktober 1996. Es ist dies die postwendende Antwort auf die am Vortag von US-Präsidenten Bill Clinton erlassene Massnahme, Mitgliedern der burmesischen Militärregierung, die Fortschritte auf dem Weg des Landes zur Demokratie behinderten, keine Einreise in die USA mehr zu gewähren. Damit reagierte der US-Präsident auf die Massenverhaftung von demokratischen Oppositionellen und die eklatante Missachtung der Rechte und des Willens des burmesischen Volkes. Die US-Massnahme ist Teil eines Paketes, das am 17. September 96 vom US-Kongress verabschiedet wurde und nebst Einreiseverfügungen auch Wirtschaftssanktionen und die Unterstützung der demokratischen Kräfte in Burma vorsieht.
U Khin Maung Win liess auf der Pressekonferenz weiter verlauten, die Einreisesperre für Führungspersönlichkeiten der burmesischen Regierung sei bedeutungslos, da «Myanmar Leaders» ohnehin nicht in die USA reisen wollten. Allerdings wurde bereits vergangenen Sommer dem der Regierung nahestehenden prominentesten Geschäftsmann Burmas, Steven Law alias Htun Myint Naing, die Einreise in die USA verweigert. Ein paar Attraktionen scheinen die USA dem burmesischen «Staatsrat zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung» (SLORC) dennoch zu bieten. So wollte anfangs September eine 40-köpfige Delegation hochrangiger burmesischer Militärs unter kundiger Führung des Geheimdienstchefs dem Disney World in Orlando, Florida, einen Besuch abstatten, um an einer Tourismusmesse teilzunehmen. Mit breiten Protestaktionen haben Solidaritätsgruppen beim US-State-Department interveniert, den SLORC-Vertretern die Einreise nicht zu gewähren und ihnen keine Plattform zu geben, für ihr in Zwangsarbeit erstelltes Tourismusjahr die Werbetrommel zu rühren.

Reuter News Service/Burmanet 4.10.96; Basler Zeitung 4.10.96; The Irrawaddy 30.9.96; The White House, Press Release 3.10.96; National Coalition Government of the Union of Burma Washington, Press Release 18.9.96; Washington Post 11.9.96; Burma Büro Langenfeld 10.9.96; Bangkok Post 2.9.96; Burmanet25.8.96/cp