Perspectives on justice and humanity in tourism
    Basel, 27.08.2008, akte/ Zu ihrem 25-jährigen Bestehen legt die im thailändischen Chiangmai beheimatete "Ecumenical Coalition on Tourism" (ECOT) einen ansprechenden Jubiläumsband mit Analysen und Fallstudien zu aktuellen tourismuskritischen Fragen von rund 25 AutorInnen aus der ganzen Welt vor. Die Publikation gibt einen guten Überblick über die verschiedenen Problemfelder des Tourismus, hinterfragt neue ökologische und "community based"-Ansätze und die Chancen auf effektiv neue, gerechtere Formen des Tourismus, diskutiert die spirituelle Dimension des Tourismus und die Rolle der Kirchen und verschiedenen Religionsgemeinschaften der Welt für einen friedlichen und gerechten weltweiten Austausch im Tourismus und erhebt dringliche, teilweise neue Forderungen wie den Einbezug des Tourismus in die Erreichung der Milleniumsziele oder zur Verantwortlichkeit der Tourismusindustrie im Bezug auf Armut und Aids. Der neue Direktor von ECOT, Caesar D’Mello, zeichnet einleitend die Perspektiven der künftigen Aufgaben, Peter Holden, der erste Sekretär von ECOT, gräbt in seinen Erinnerungen über den Aufbau der weltweiten ökumenischen Koalition zum Tourismus und Ron O’Grady, Gründungsmitglied und langjähriger wichtiger Mitstreiter von ECOT sowie Gründungmitglied der aus ECOT erwachsenen internationalen Kampagne gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern (ECPAT), zieht abschliessend Bilanz über Rolle und Funktion von ECOT. Dabei unterstreichen sie einhellig die Notwendigkeit und Bedeutung einer starken internationalen Koalition von kirchlichen und Basisorganisationen im Kampf gegen die Ausbeutung von lokalen Gemeinschaften, Angestellten, und benachteiligten Gruppen wie Frauen, Kindern und Indigenen im Tourismus, für die Wahrung ihrer Interessen und für eine verantwortliche nachhaltige Entwicklung.
    Das ist natürlich richtig und zweifellos wichtig. Fragt sich bloss, ob der runde Geburtstag nicht gerade auch Anlass geboten hätte für einen (selbst)kritischen Rückblick, was die Anfang der 80er-Jahre von ökumenischen und nicht-kirchlichen Gruppen ins Leben gerufene Koalition an Hoffnungen, die mit ihrer Gründung einher gingen, erfüllen und an eigenen, damals auch sehr hochgesteckten Zielen erreichen konnte. Und was nicht? Und weshalb? Solche Reflexion schafft doch jeweils den Boden für neue Perspektiven. Dazu hätte man allerdings auch andere AutorInnen zu Wort kommen lassen müssen, die im Gegensatz zu vielen AutorInnen des vorliegenden Sammelbandes direkt mit der Geschichte der Ökumenischen Koalition verbunden waren und sich in diesem Rahmen teilweise über Jahre hinweg mit viel Engagement für die Ziele und die Wahrung der Interessen von benachteiligten Menschen im Tourismus eingesetzt haben.
    Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), Chiangmai, 2008, 247 Seiten, Preis des Buches: US Dollar 15 (plus Versandspesen), Preis für PDF-File: US Dollar 10 (Versand per Mail nach Erhalt der Zahlung), ISBN 978-974-05-9719-3;  
    Zu beziehen bei: Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT), 9/1 Ratanakosin Road, Tambon Watget, A. Muang, Chiangmai 50000, Thailand, Fax +66 53 240 026, office@ecotonline.org