Central Kalahari Game Reserve, Botswana: Unterstützung aus dem britischen Unterhaus für die verfolgten San («Bushmen»)
Mehr als zwei Dutzend Abgeordnete des britischen Unterhauses haben im Mai 2004 eine Motion unterzeichnet, mit der sie die Regierung Botswanas an die Rechte der „Bushmen“ der Central Kalahari Game Reserve erinnern und die Rückkehr der Indigenen in ihr angestammtes Land fordern. Im 2002 wurden die Jäger und Sammler des Gana- und des Gwi-Volkes, die seit Jahrtausenden in der Region der heutigen Central Kalahari Game Reserve in Botswana ein karges Überleben fristen, von der Regierung aus ihren traditionellen Lebensräumen verjagt und zur Ansiedlung ausserhalb des Schutzparkes gezwungen. Da können sie allerdings nicht mehr jagen und sammeln, sondern sollten Landwirtschaft betreiben; tatsächlich müssen sie sich aber meist als Angestellte auf Ranches verdingen und sich mit der knapp bemessenen Notversorgung durch die Regierung begnügen (siehe akte-Kurznachrichten 2/2002, 1/2003). Unter dem Vorwand von Schutzinteressen, hinter denen Fachleute jedoch handfeste Interessen der Diamantenabbau- und Tourismusindustrie sehen, wurde den seit Jahrzehnten immer wieder bedrängten Urvölkern im 2002 die Wasserversorgung gekappt und das Jagen im Schutzgebiet definitiv untersagt. Vergehen gegen die neuen Vorschriften werden streng geahndet: Im Mai 2004 wurden eben wieder drei Jäger wegen illegaler Jagd verhaftet. Doch viele Gana und Gwi sind illegal in ihre angestammten Gebiete zurückgekehrt; die rund 160 Zurückgekehrten hätten sonst nicht überlebt, wie die Recherchen der britischen Solidaritätsorganisation „Survival International“ ergaben. Im folgenden Juli wollen die „Bushmen“ die Regierung Botswanas nun vor Gericht ziehen. /plus
Quellen: Survival International Press Release 25.6., 1.6., 9.5.2004, www.survival-international.org; http://edm.ais.co.uk/weblink/hitml/motion.html/ref=1168