Arbeitsbedingungen, das weiss man aus dem hiesigen Gastgewerbe, sind ein wunder Punkt im arbeitsintensiven Tourismus, auf den Gewerkschaften und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) immer wieder hinweisen: Tiefe Löhne, lange Arbeitszeiten, wenig vertragliche Sicherheit, mangelnde Ausbildung und Qualifizierung, insbesondere für Frauen, wenig gewerkschaftliche Organisation oder überhaupt Freiheit sich zu organisieren, immer jüngere flexible Arbeitskräfte, Kinderarbeit – 10 bis 15 Prozent der Beschäftigten im Tourismus sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Im Rahmen einer Studie der EU konnten die Nichtregierungsorganisationen RAM, Italien, und Tourism Concern, Grossbritannien, in verschiedenen Zielregionen des europäischen Massentourismus in Übersee mit Hilfe von Basisorganisationen und lokalen Gewerkschaften Recherchen über die Arbeitsbedingungen im Tourismus durchführen, aktuelle Fallbeispiele dokumentieren und Analysen erstellen. Die aufschlussreichen Ergebnisse und Schlussfolgerungen von RAM und Tourism Concern liefern wichtige Grundlagen für das Konzept der „Corporate Social Responsibility“ (CSR), der sozialen Unternehmensverantwortung, das in anderen Branchen längst Teil der Unternehmensleitbilder geworden ist und nun endlich auch im Tourismus konkret Gestalt annehmen sollte.

Tourism Concern, London 2004, 20 Seiten
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