Fünfzig Jahre nach dem Volksaufstand gegen die chinesischen Besetzer erzählen zwölf Menschen aus dem Tibet zum ersten Mal die Geschichte ihres Lebens. Wir erfahren, wie sie in der unbesetzten Heimat aufwachsen, die chinesische Invasion erleben, flüchten und schliesslich den Weg in die Schweiz finden. Die einzelnen Texte sind so authentisch verfasst und die Fotos so feinfühlig aufgenommen, dass die Porträtierten für mich beim Lesen lebendig werden. Und ich sie auch mit ihren Eigenarten, ihren Freuden und Leiden begreifen kann. Immer wieder blättere ich in "Exil Schweiz" und denke über mein eigenes Leben nach. Es beeindruckt mich sehr, mit wie viel Kraft und unbeugsamem Willen die Interviewten ihr Schicksal meistern. Das Buch bietet ein umfangreiches Glossar und zwölf Landkarten mit den einzelnen Fluchtwegen. Beides habe ich mit grossem Interesse studiert.

Christian Schmidt, Manuel Bauer: Exil Schweiz. Tibeter auf der Flucht – 12 Lebensgeschichten, Limmat Verlag 2009, 256 Seiten, CHF 44.-, Euro 31.-

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