CIPRA 2006/23: Klima – Wandel – Alpen. Tourismus und Raumplanung im Wetterstress

Der Klimawandel ist derzeit in aller Mund. Dass die Alpengebiete besonders davon betroffen werden, belegen nicht mehr nur Publikationen, sondern einschneidende Ereignisse wie Hochwasser, Muren, Gletscherschmelze und Schneearmut. Klimaschutz ist das Gebot der Stunde, hielt die Alpenschutzkommission (CIPRA) an ihrer Jahresfachtagung im Mai 2006 fest, um den Klimawandel zumindest in Massen zu halten. Denn der Zeitpunkt, ihn aufzuhalten, ist längst verstrichen. Die Ergebnisse der Politik von heute werden wir am Klima 2050 erleben, hält der nun vorlegende Bericht der CIPRA-Tagung einleitend fest.
Doch die CIPRA bleibt – bezeichnenderweise – nicht bei den allgemeinen Lamenti und Papier-Strategien stehen. Das Alpenschutz-Netzwerk mit über 100 Mitgliedsorganisationen und über 5 Millionen Mitgliedern hat zusammen mit dem Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“ längst eine nachhaltigere Zukunft der Alpen eingeläutet: Die Alpengebiete sind nicht einfach Opfer des Klimawandels. Sie haben mit ihren Ressourcen an Biomasse, Wasser, Sonne, Wind und Geothermie das Potenzial einer Modellregion für die Nutzung regenerativer Energien – Potenzial, das noch längst nicht ausgeschöpft ist, ebenso wenig wie die Möglichkeiten der Energieeinsparung. Dazu legt der Bericht der CIPRA-Jahresfachtagung 2006 auch gleich verschiedene konkrete Projektbeispiele vor, aber auch klare Forderungen insbesondere an die Adresse der Tourismusverantwortlichen: Eine Abkehr vom „schneekanonen-versicherten Wintersport“ sei dringend notwendig, noch aber liessen innovative Konzepte aus der Branche für einen klimaverträglicheren Tourismus auf sich warten, stellen namhafte Tourismusexperten wie Dr. Christian Baumgartner oder Klaus Betz in ihren Ausführungen fest.

CIPRA 2006/23:
Klima – Wandel – Alpen. Tourismus und Raumplanung im Wetterstress
Tagungsband der CIPRA Jahresfachtagung 2006 vom 18. – 20. Mai 2006 in Bad Hindelang/Deutschland
oekom verlag München 2006, 144 Seiten, SFr. 43.70, Euro 24.90, ISBN 978-3-86581-069-4

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