Junge Menschen können bei TUSOCO folgende Weiterbildungen absolvieren: Koch/Köchin, FremdenführerIn, Administration oder weitere Kundendienstleistungen. In Rollenspielen lernen die Kursteilnehmenden beispielsweise, wie man eine Reisegruppe freundlich empfängt und während ihres Aufenthaltes betreut. Sie werden mit verschiedenen Stresssituationen konfrontiert und dabei gefilmt. So lernen sie, mit Beschwerden von Kundinnen und Kunden professionell umzugehen.
Als Abschlussprüfung wird die Ankunft von Gästen nachgestellt. Das Zimmer muss in 15 Minuten gereinigt und für die Ankunft vorbereitet werden. Zudem muss die Koordination zwischen der Rezeptionistin und dem Fremdenführer reibungslos funktionieren. Dabei lernen die Teilnehmenden auch, die unterschiedliche Mentalität und Erwartungen von AusländerInnen zu verstehen.
Die Touristen sind fasziniert von der atemberaubenden, rauen Landschaft im Nationalpark Sajama und von der bolivianischen Andenkultur. Doch für viele junge Menschen ist das Leben hier schwierig. Sie wollen in grosse Städte ziehen, ihre Tracht ablegen und sich im Trend der Mode kleiden. Schade, meint da manch ein Tourist, der zu Hause Fotos der nativen Volksgruppen zeigen will; arme Kinder mit "Schnuddernasen" verkaufen sich halt doch besser als modisch gekleidete "Indigenas". Aber Hand aufs Herz, wer stürzt sich schon bei uns in seine Tracht oder das Sonntagsgewand, um für Touristen das Bild der heilen "Heidiwelt" abzugeben?
Marion Plüss war als LED-Mitarbeiterin in Bolivien von Juli 2010 bis Juni 2013 bei TUSOCO für die Koordination, Beratung und Durchführung von Weiterbildungskursen im Tourismussektor verantwortlich – gemeinsam mit einheimischen Technikern und Fachleuten.