China

Rang 60
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 9
in der Schweiz
Rang 79
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 65
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Durch strenge Einschränkungen infolge der Coronapandemie wurde in einigen Fällen das Recht auf Gesundheit und angemessene Ernährung ausgehöhlt. Die Regierung unterband weiterhin jegliche Kritik an ihrer Politik und ihren Massnahmen. Öffentliche Diskussionen über als heikel geltende Themen wurden durch eine immer ausgedehntere Zensur des Internets unterbunden. Regierungskritiker*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen, für Demokratie eintretende Bürger*innen sowie Würdenträger*innen und Angehörige von Religionsgemeinschaften wurden willkürlich festgenommen und inhaftiert. Die systematische Unterdrückung ethnischer Minderheiten in Xinjiang und Tibet setzte sich fort. Die staatlichen Stellen versuchten, die Veröffentlichung eines Berichts des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) zu verhindern. Dieser dokumentierte mutmassliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verletzungen des Völkerrechts in Xinjiang. Frauen waren nach wie vor sexueller Gewalt und Belästigung ausgesetzt und auch in weiteren Belangen diskriminiert. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu China.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

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Umwelt

Die chinesischen Behörden schätzen, dass mehr als eine Million Einwohner*innen pro Jahr an den Folgen der Luftverschmutzung sterben. Neben der Bauwirtschaft, die durch den Einsatz von Zement grosse Mengen an Feinstaub freisetzt, ist die Kohleverstromung die Hauptverursacherin der Luftverschmutzung. Der Plan, 20 Prozent des Energiebedarfs bis zum Jahr 2030 aus erneuerbaren Energien zu decken, sichert den staatseigenen Konzernen noch viele Einnahmen aus dem Betrieb alter und ineffizienter Kohlekraftwerke. Eine Verbesserung der Luftqualität liesse sich zudem nur erreichen, wenn die Bevölkerung auf Statussymbole wie möglichst grosse Autos und Wohnungen verzichten würde, was vorerst nicht zu erwarten ist. Massnahmen zur Verbesserung der Umweltproblematik sind in China oft nur kosmetischer Natur, wenn z.B. Fabriken umziehen müssen, um die schlimmsten Umweltbelastungen ins Hinterland zu verschieben.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «China verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Seit Jahren gehen Nachrichten um die Welt, dass in China Priester und Bischöfe verhaftet und auf behördliche Anordnung in einigen Provinzen Kirchen abgerissen wurden – wegen «Verstössen». Minderjährige im Glauben zu unterweisen, ist in China ebenso verboten wie deren Besuch von Kirchen und Gottesdiensten. Priester und Bischöfe werden gedrängt, der «Chinesischen Katholisch Patriotischen Vereinigung» beizutreten, einer Organisation, die nicht dem Papst, sondern der KP untersteht und die Gläubigen kontrolliert. Unter besonderem Druck stehen in China neben der katholischen Untergrundkirche die evangelischen Hauskirchen, die muslimischen Minderheiten   im Land (vielfach zugleich auch ethnische Minderheiten) sowie diverse spirituelle Bewegungen (z.B. Falun Gong). Auch den buddhistischen Klöstern (besonders den tibetischen) ist es inzwischen verboten, Minderjährige als Novizinnen bzw. Novizen aufzunehmen. Eltern, Lehrer und Kinder sollen sich zur offiziellen Lehre der Partei bekennen, diese verinnerlichen.

Sprache und Schrift
Auch in Grossstädten versteht und spricht nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung Englisch. Es empfiehlt sich, die Visitenkarte des Hotels mitzuführen und Navigations- und Übersetzungsapps auf dem Smartphone zu verwenden.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «China verstehen»

Kultur & Ernährung

Kultur

China ist der Stammsitz einer 5.000 Jahre alten Hochkultur – dieses Mantra bekommen ausländische Besucher*innen allenthalben zu hören. 55 Welterbestätten listet die UNESCO auf. Im Rahmen ihrer Kulturoffensive wurden in den letzten zwei Jahrzehnten viele Sehenswürdigkeiten renoviert, von der Großen Mauer bei Beijing bis zum Potala-Palast in Tibet und von den Gärten Suzhous bis zur Altstadt von Macau. Bei der Runderneuerung geht es meist weniger um historische Authentizität als um die touristische Erschliessung. Entwickeln geht in China vor Bewahren. An manchen Stätten lässt das begehrte UNESCO-Gütesiegel den Tourismus mittlerweile auf ein Mass anschwellen, das die Substanz gefährdet. Immer häufger muss der Zugang beschränkt werden.

Durch die Expansionen der Jahrtausende währenden Kaiserzeit umfasst die Volksrepublik China neben den Han-Chinesinnen und -Chinesen, zu denen mehr als 90 Prozent der Bevölkerung zählen, eine Vielzahl ethnischer Gruppen. Offiziell erkennt die Zentralregierung 55 Minderheiten an, die überwiegend in den Grenzregionen und in entlegeneren Gebieten Zentralchinas leben. 25 Volksgruppen sind allein in Yunnan im Südwesten ansässig, im benachbarten Guangxi leben die meisten Zhuang, die nach den Han die zweitgrösste Ethnie im Land bilden. Laut Artikel vier der chinesischen Verfassung geniessen ethnische Minderheiten besondere Rechte. Das meiste gilt aber nur in der Theorie. Aus Gründen der besseren Integration in die Mehrheitsgesellschaft wird beispielsweise ihr Recht, die Schule in ihrer eigenen Sprache zu absolvieren, sehr selten umgesetzt.

Ernährung

Wegen der unterschiedlichen kulturellen Einfüsse und klimatischen Zonen gibt es in China unglaublich viele Speisen zu entdecken. Zur Übersicht sei gesagt, dass das Essen im Norden (z.B. in Shanxi) salzig, im Westen (Sichuan) scharf und im Osten (Zhejiang) süsslich ist. Der Süden (Guangdong) kombiniert diese Geschmacksrichtungen, wobei Speisen eher leicht gewürzt werden, um den Eigengeschmack der frischen saisonalen Zutaten in den Mittelpunkt zu rücken. Durch die internationale Vernetzung der Region, zu der auch Hongkong und Macau zählen, sind kantonesische Spezialitäten wie Dim-Sum weltweit ein Begriff.

Weil immer für den ganzen Tisch bestellt wird, ist es schwierig, getrennt zu zahlen. Gäste in China werden generell eingeladen, unter Chinesen gilt die ungeschriebene Regel: Dieses Mal zahle ich, nächstes Mal zahlst du. Es wird also nicht alles haargenau abgerechnet, das verlangt die Höfichkeit. Als Gast kann man Locals natürlich auch einladen, wenn man schon mal
eingeladen worden ist – das zeigt, dass man sich ein bisschen eingelebt hat und schon dazugehört.

Gut zu Wissen: Leitungswasser ist überall biologisch und chemisch stark belastet und darf wegen der gelösten Schwermetalle auch abgekocht nicht getrunken werden. 

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «China verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s

  1. Auf Märkten um Souvenirs zu feilschen, ist in China üblich.
  2. In internationalen Hotels und ausländischen Bars wird vom Servicepersonal durchaus Trinkgeld erwartet, in Restaurants hingegen nicht.

Dont’s

  1. Nicht auf die Aufforderung des Gastgebers warten, sondern beim Essen einfach zugreifen.
  2. Essstäbchen aufrecht in die Reisschale stecken, das erinnert an Opferschalen beim Totenfest.

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu China

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Peking: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
5003 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

Busse und U-Bahnen sind oft sehr voll, aber Taxifahren ist günstig, wobei man nachdrücklich auf der Benutzung des Taxameters bestehen sollte. China hat ein dichtes Netz an modernen Fernbahnhöfen und Flughäfen.

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

Beschreibung und Quellennachweis

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report