Nepal
Angebote
Magazinbeiträge zu Nepal
Mobilität
An- und Abreise
Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.
Fortbewegung im Inland
Vorsicht, Linksverkehr! Per Bus, Lkw und Mietwagen kommt man in jeden Ort, zu dem eine halbwegs befahrbare Straße führt. Im Gebirge kommt man nur zu Fuss vorwärts. In Kathmandu und Pokhara kann man Taxis und Fahrräder mieten.
Klimaschutzbeitrag
Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.
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Einstimmen
Fakten
Menschenrechtslage
Die Behörden unterdrückten das Recht auf freie Meinungsäußerung durch willkürliche Festnahmen, und die Sicherheitskräfte gingen auch 2022 mit unnötiger und exzessiver Gewalt gegen Demonstrationen vor. Mindestens eine Person wurde bei Protesten erschossen. Die Bemühungen um Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung für völkerrechtliche Verbrechen und andere Menschenrechtsverletzungen, die während des Konfliktes in den Jahren 1996 bis 2006 begangen wurden, blieben äußerst unzureichend. Todesfälle in Gewahrsam wurden von den Behörden nicht glaubwürdig und unabhängig untersucht. (Stand 2022)
Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Nepal.
Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!
Umwelt
Zweifelsohne stellen Nepals Naturschätze den bedeutendsten Reichtum des Landes dar. Fruchtbare Böden, ausgedehnte Wälder und reissende Flüsse machen den Reiz des kleinen Landes aus. Rund 43 Prozent der Landfläche nimmt das Hochgebirge ein, das jedoch nur sieben Prozent der Nepales*innen Lebensraum bietet. In Terai wachsen tropische Wälder, in den Mittelgebirgen stehen Nadelholzwälder; alpine Wiesen und Rhododendronsträucher bedecken die Täler im Hochgebirge. Im Flachland tummeln sich Flussdelfine und Nashörner, während Yaks und rote Pandabären die Hochlagen besiedeln. Nahezu ein Viertel der Landesfläche steht unter Naturschutz, dort sind u.a. 208 Arten von Säugetieren und 874 Vogelarten zuhause. Damit ist Nepal das Land mit der 10. grössten Artenvielfalt in ganz Asien. Im Zuge des Bevölkerungswachstums, der wirtschaftlichen Entwicklung und des Klimawandels verändern sich Nepals Landschaften jedoch: Wälder verschwinden, weil immer mehr Menschen ihre Siedlungen ausweiten und für ihren Lebensunterhalt neue Felder und Weiden anlegen sowie Feuerholz und Bauholz benötigen. Nepal ist vom Klimawandel überproportional betroffen. Das renommierte Internationale Zentrum für Integrierte Entwicklung der Bergregion (ICIMOD) in Kathmandu stellt einen überdurchschnittlich hohen Anstieg der Temperaturen in den Hochlagen des Himalayas fest.
Religion & Sprache
Religion
Mehr als 80 Prozent aller Nepales*innen bezeichnen sich als Hindus, rund neun Prozent als Buddhist*innen, rund vier Prozent sind Muslime, weitere drei Prozent Anhänger*innen der indigenen Kirant-Religion. Weniger als ein Prozent sind Christ*innen, Sikhs, Jains und andere. Jahrhundertelang war der Buddhismus die dominante religiöse Kraft in Nepal. Wie in Indien setzte sich auch hier nach dem 12. Jahrhundert der Hindu-Glaube durch. König Mahendra Shah erklärte 1962 Nepal zum hinduistischen Königreich. Die religiöse Toleranz der Bevölkerung aber ist noch lebendig. Sie kommt bei vielen Festen deutlich zum Ausdruck. In abgelegenen Bergregionen haben sich unter indigenen Volksgruppen animistische Praktiken erhalten. Die dortige ländliche Bevölkerung betrachtet die gesamte Natur als beseelt und verehrt das Göttliche in Bergen, Flüssen, Tieren und Pfanzen.
Mehr zum Hinduismus erfährst du im SympathieMagazin «Hinduismus verstehen»
Sprache
Die Sprachen Nepals verteilen sich wie folgt auf die Bevölkerung: Nepali sprechen ungefähr 45%, Maithili 12%, Bhojpuri 6%, Tharu 6%, Tamang 5%, Newar 3%, Magar 3%, Bajjika 3%.
Englisch ist die Zweitsprache der Elite.
Kultur & Ernährung
Kultur
Die Vielfalt der Religionsgemeinschaften und Volksgruppen beschert dem Land eine üppige Zahl von Festtagen. Abgesehen von vier nationalen Feiertagen besitzen alle Feste einen religiösen Hintergrund. Die meisten Daten werden vom Mondkalender bestimmt, liegen meist am Tag des Vollmonds oder Neumonds.
Die Hälfte der Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt, nur fünf Prozent sind älter als 65 Jahre. Die Privilegierten gehen zum Studieren in den Westen. Tausende von weniger Betuchten aber verlassen jeden Monat das Land, um ihr Glück als Hilfsarbeiter*innen im Mittleren Osten, in Malaysia oder in Indien zu suchen.
Die am besten erhaltenen Objekte nepalesischer Kultur sind die drei Königsplätze in Kathmandu, Patan und Bhaktapur, die zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert entstanden. Im Mittelpunkt stehen die Paläste der ehemaligen Königshäuser, die «durbar» genannt werden. Auch wenn einige Tempel und Paläste durch die Erdbeben 2015 schwer beschädigt wurden, haben die Königsplätze bis heute ihre Pracht bewahrt.
Der Himalayastaat befindet sich in einem epochalen Umbruch. Zehn Jahre lang wütete ein grausamer Bürgerkrieg, manche sagen auch Volkskrieg, dessen Wunden bis heute nicht verheilt sind. Dann jagte das Volk den König aus seinem Palast und forderte Demokratie. Das Resultat ist weit mehr als ein Machtwechsel. Das ganze Land, Gesellschaft und Politik befinden sich im grundlegenden Wandel, im Übergang von einer feudalen Kastengesellschaft zu einer modernen, egalitär-demokratischen Gemeinschaft. Der damit verbundene Bewusstseinswandel braucht Zeit.
Fussball ist äusserst populär, viele junge Nepales*innen verfolgen die europäischen Ligen am Fernsehen.
Ernährung
Die nepalesische Küche ist so vielseitig wie die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung. Religiöse Tabus spielen auch in der Essenszubereitung eine wichtige Rolle. Die höchsten Brahmanenkasten ernähren sich vegetarisch, in allen anderen Gemeinschaften wird gerne auch Fisch oder Fleisch gegessen. Hindus verzehren in der Regel kein Rindfleisch, Moslems kein Schweinefleisch. Hühner-, Wasserbüffel- und Ziegenfleisch ergänzen in den meisten Gemeinschaften eine grosse Zahl verschiedener Gemüse, die je nach Klimazone variieren.
Do’s & Dont’s
Do’s
- Bleiben Sie auch angesichts Pannen und Ärger stets freundlich und höflich.
- Feilschen gehört zum guten Ton auf dem Basar. Aber nicht übertreiben – von Ausländer*innen wird eine gewisse Grosszügigkeit erwartet.
- Beim Betreten von Tempeln und Privathäusern stets die Schuhe vor dem Eingang ausziehen.
Dont’s
- Äussern Sie sich nicht herablassend oder abfällig über ihr Gastland. Sie verletzen damit den Stolz.
- Schreien und Brüllen ist ein Zeichen von Durchsetzungsschwäche.
- Körperkontakte und Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit irritieren das Schamgefühl der Nepales*innen.
*Quellen
Human Development Index
Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.
Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.
Human Development ReportInternationaler Korruptionsindex
Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.
Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird.
Ranking of Happiness
Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.
World Happiness Report