Usbekistan
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Magazinbeiträge zur Usbekistan
Mobilität
An- und Abreise
Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.
Fortbewegung im Inland
Kaum Autovermietungen, mit Ausnahme von Kirgistan (Bischkek, Osch). Transit aus dem Ausland im Moment nicht empfehlenswert (Iran, Russland). Die Verkehrsregeln vor Ort entsprechen den europäischen. Gefragt ist hohes fahrerisches Können, die Bergstrassen haben es in sich.
Klimaschutzbeitrag
Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.
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Einstimmen
Fakten
Menschenrechtslage
Die Sicherheitskräfte setzten unverhältnismäßige Gewalt ein, um überwiegend friedliche Proteste in der Republik Karakalpakistan zu unterdrücken. 22 vermeintliche Organisator*innen der Proteste wurden wegen politisch motivierter Vorwürfe in einem unfairen Verfahren vor Gericht gestellt. Gesetzesreformen sorgten für eine bessere Einbindung der Zivilgesellschaft in die öffentliche Politik, doch die Wahrnehmung der Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit unterlag nach wie vor strenger Kontrolle. Diskriminierende Geschlechterstereotype beeinträchtigten den Zugang von Frauen und Mädchen sowie lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LGBTI+) zu Schutz vor Gewalt und zur Justiz. Einvernehmliche sexuelle Beziehungen zwischen Männern blieben strafbar. (Stand 2022)
Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Usbekistan.
Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!
Umwelt
Der Klimawandel wirkt sich bereits jetzt auf die Wasser-, Energie- und Landnutzungssysteme in Zentralasien aus und führt zu spürbar häufigeren und intensiveren Naturgefahren wie Dürren, Überschwemmungen und Erdrutschen. Langfristig werden der weitere Rückgang der Gletscher und Änderungen der Niederschlagsmuster zudem zu einem Rückgang der gesamten Wasserversorgung beitragen.
Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Seidenstrasse verstehen»
Religion & Sprache
Religion
Seit den 1990ern ist zu beobachten, wie überall neue Moscheen errichtet werden, nicht selten mit Geldern von Sponsoren aus der islamischen Welt. Und die Anzahl der Gläubigen wächst sichtbar. In das Bestreben, der postsowjetischen ideologischen Leere etwas entgegenzusetzen, fügt sich der Islam wie jeder andere Glaube gut hinein. Eine Religion der Höflichkeit, Gastfreundschaft und der Achtung vor den Alten passt gut zu den hiesigen Traditionen. Islam wird oft als Gegenentwurf zu Ungerechtigkeit, Bereicherungssucht und Korruption gesehen. Politisch ist eine Islamisierung nicht gewollt, in allen drei Ländern kontrolliert der Staat die Moscheen und Medresen, werden strenge Regeln für die Gläubigen erlassen und auch durchgesetzt.
Sprache
In Usbekistan ist Usbekisch die Amtssprache, aber auch Russisch wird gesprochen.
Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Seidenstrasse verstehen»
Kultur & Ernährung
Kultur
Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan sind traditionell stark landwirtschaftlich ausgerichtet. Extensive nomadische bzw. halb nomadische Viehzucht (Schafe, Ziegen, Pferde, Kamele, seltener Rinder) spielt wegen des winterkalten, trockenen kontinentalen Klimas seit jeher eine große Rolle. In den Oasen wird seit Jahrtausenden Bewässerungsfeldbau betrieben. Die Jurte ist eine genial konstruierte Behausung zentralasiatischer Reiternomaden. Ein rundes Filzzelt auf Holzgestell, im Sommer kühl, im Winter warm, in wenigen Stunden auf- oder abgebaut, von Kamelen oder neuzeitlich Lastwagen bequem zum nächsten Weideort der grossen Herden zu transportieren.
Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan gehören wirtschaftlich zu den Schlusslichtern der ehemaligen Sowjetrepubliken. Gemeinsam ist den drei Ländern auch, dass sich Millionen Bürgerinnen und Bürger aus Mangel an Arbeit als Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in Russland und Kasachstan ihren Lebensunterhalt verdienen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung ist tief und liegt bei etwa 24 Jahren.
Für die Völker Zentralasiens ist Nawruz (Neujahr) der Höhepunkt des Jahres, und sowohl Familien als auch öffentliche Verwaltungen bereiten es ganz speziell vor. Häuser
und Wohnungen werden geputzt, unnötiger Hausrat wird entsorgt. Die Bauern bestellen ihre Äcker. Man besucht Verwandte, erinnert sich an die Vorfahren. In Aktionen freiwilliger Nachbarschaftshilfe, »Hashar« genannt, werden öffentliche Anlagen einem gründlichen Frühjahrsputz unterzogen. Volksfeste werden organisiert, Sportveranstaltungen mit Reit-, Ringer- und Ruderwettkämpfen finden statt, auf öffentlichen Plätzen treten bekannte Sänger und Bands mit Frühlingsliedern auf.
Nukus ist berühmt für das Sawitzki Museum, das man das MOMA Zentralasiens nennen kann. Ein Russe, Igor Sawitzki (1915-1984), als Archäologe im damals sowjetischen Usbekistan tätig, hatte über 30 Jahre lang Gemälde, Grafiken, Plastiken und Volkskunst gesammelt, um sie der Bedeutungslosigkeit zu entreißen. Mit feinem Gespür für wahre Grösse hatte er akribisch 40.000 Werke zusammengetragen, die Künstlerinnen und Künstler und deren Hinterbliebene entweder bewusst versteckt hatten oder in Unkenntnis ihres Wertes auf Dachböden und in Schuppen verstauben liessen: Werke, die vom verordneten sozialistischen Realismus abwichen und deswegen als dekadent und unerwünscht galten, aber auch Werke, die schlicht nicht verstanden wurden.
Ernährung
Spezialitäten sind «Plow»(Reisfleisch), «Beschbarmak» (Nudeln mit viel Fleisch), «Schaschlik» (Fleischspieße), «Lagman» (Nudeln mit geschnetzeltem Gemüse und Fleisch) «Mantu» (gefüllte gedünstete Teigtaschen) und «Samsa» oder «Sambusa» (gefüllte gebackene Teigtaschen). Getrunken wird Tee. Obst und Gemüse nur gewaschen und geschält essen. In der heissen Zeit Hackfleisch- und Hühnchengerichte aus Garküchen meiden.
Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Seidenstrasse verstehen»
Do’s & Dont’s
Do’s
- Ruhe und Gelassenheit bewahren.
- Ältere Menschen mit Respekt behandeln und um Rat fragen.
- Aufwärmphase beim Gespräch, statt «mit der Tür ins Haus zu fallen».
- Blumige Trinksprüche auf Gastgeber und Freundschaft ausbringen, statt einfach so zu trinken
Dont’s
- Trinken Sie keinen Alkohol an öffentlichen Plätzen.
- Ungefragt und direkt Kritik äussern kommt nicht gut an.
- Treten Sie nicht auf die Jurtenschwelle und betreten Sie keine Wohnung mit Schuhen.
- Lautes Naseputzen in Gesellschaft oder gar am Tisch geht gar nicht.
Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Seidenstrasse verstehen»
*Quellen
Human Development Index
Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.
Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.
Human Development ReportInternationaler Korruptionsindex
Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.
Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird.
Ranking of Happiness
Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.
World Happiness Report