Das Coronavirus im Reisefieber
Das Bundesamt für Gesundheit hat eine Helpline eingerichtet und informiert laufend auf ihrer Website. Unter anderem sind dort auch Empfehlungen für Reisende zu finden.
Rund um die Uhr steht auch die Helpline des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten EDA zur Verfügung.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an den Reiseveranstalter, bei dem Sie die Reise gebucht haben.
Der Schweizer Reise-Verband SRV empfiehlt seinen Mitgliedern bei Annullationen ein fallangepasstes Vorgehen:
- Kunde/Kundin will aus Angst annullieren, obschon keine behördliche Warnung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) für die Destination ausgegeben wurde und es aktuell keine deutlichen Einschränkungen an der Destination gibt: Es gelten die allgemeinen Annullationsbedingungen gemäss AVRB.
- Die Situation an der Destination macht die Durchführung der geplanten Reise absehbar (Abreise spätestens in 30 Tagen) und konkret nicht möglich, weil bspw. die Benützung der Infrastruktur vor Ort (ÖV, Restaurants) deutlich eingeschränkt ist oder es existiert eine Reisewarnung durch das EDA für die Destination.
Neubuchungen:
Der Kunde/die Kundin kann auf eigenes Risiko reisen. (Enthaftungserklärung)Bestehende Buchungen:
1. Das Reisebüro kann eine Ersatzreise anbieten (Mehrkosten trägt der Kunde/die Kundin)
oder
2. Der Kunde/die Kundin annulliert unter Rückerstattung der bereits bezahlten Leistungen abzüglich allfälliger Annullierungskosten beim Leistungsträger.
- Der Kunde/die Kundin befindet sich bereits an der Destination und ist von Einschränkungen aufgrund des Coronavirus betroffen, bzw. das EDA erteilt eine Reisewarnung für die Destination: Das Reisebüro bemüht sich zu helfen. Sämtliche entstehenden Kosten trägt der Kunde/die Kundin (siehe Art. 15 Bundesgesetz über Pauschalreisen).
Einige Reiseversicherungen decken die Mehrkosten bei Problemen an der Destination und für möglichen Umbuchungen. Jeder Fall ist durch die KundInnen individuell mit ihrer Versicherung abzuklären.
Der Beitrag im "Kassensturz" erklärt die Situation ebenfalls.
Sie sind mit den Leistungen des Reisebüros im Zusammenhang mit dem Corona-Virus unzufrieden? Wenden Sie sich an den Ombudsman der Schweizer Reisebranche.
Und was meint fairunterwegs?
Das Coronavirus braucht die Reisenden als Verkehrsmittel. Um die Ausbreitung zu verlangsamen, empfehlen wir: Slow down! Wenn Sie im Moment auf nicht dringende Reisen verzichten, schützen Sie nicht nur sich und andere vor der Ansteckung. Als guter Nebeneffekt wird das Klima geschont. Ausserdem könnte in vielen Ländern, die bei Reisenden beliebt sind, die medizinische Versorgung beim Ausbruch einer Corona-Epidemie schnell an ihre Grenzen stossen. Und dies träfe wahrscheinlich zuerst die lokale Bevölkerung.
Mit der gewonnenen Zeit können Sie beispielsweise Ihren Balkon für den Frühling rüsten, eine Leinwandreise unternehmen (Filmtipps) oder durchatmen und ein neues Buch lesen (Literaturhinweise).