Marie wünscht sich seit Jahren sehnlichst ein Kind – da taucht im Krankenhaus eine junge Flüchtlingsfrau mit einem Neugeborenen auf und ist verzweifelt: der kleine Junge hat ein schwarzes und ein grünes Auge – ist er von einem Dschinn besessen? In ihrer Not übergibt sie ihr Kind Marie, die ihn aufnimmt und Moïse nennt.

Aus immer wieder wechselnden Perspektiven erzählen Marie, Moïse, Bruce, der König von ‹Gaza›, Olivier, der Polizist, Stéphane, der Sozialarbeiter, die Geschichte, das Schicksal von Moïse und dem Leben auf Mayotte – von ‹Gaza›, dem Elendsviertel voller Gewalt und Drogen. Daraus ergibt sich ein facettenreiches Bild des Lebens und Sterbens auf dieser französischen Insel, weit weg im indischen Ozean. 

Nathacha Appanah: Das grüne Auge. 2021, Lenos Verlag, 213 Seiten. CHF 28.00. ISBN 978-3-03925-012-7