Das neue VCS-Magazin mit Autoumweltliste: Einsichten in eine kriselnde Branche
Basel, 13.03.2009, akte/ Die neuste Autoumweltliste AUL des Verkehrsclubs der Schweiz kommt als Sondernummer des VCS-Magazins mitten in der Wirtschaftskrise und der Krise der Autoindustrie. Was da eigentlich los ist, erklärt Ökonom Rudolf Strahm in einem längeren Interview. Er kritisiert darin die Subventionierung der Autoindustrie und damit des Privatverkehrs als kurzsichtig. Denn die PKW-Technik sei ausgereift und liesse sich nicht in Hochpreisländern halten. Strahm geht davon aus, dass bis in zwanzig Jahren die Chinesen und die Inder genauso gute und viel billigere Fahrzeuge auf den Markt bringen werden und daher die Autoindustrie Europa verlassen werde.
Noch figurieren keine chinesischen oder indischen Wagen in den Ranglisten der AUL. Klassenbester in allen Kategorien ist ein Japaner: Der Honda Insight Hybrid der unteren Mittelklasse. Japanische Modelle stehen auch an der Spitze der Miniklasse mit dem Toyota IQ 1.0, und der Mittelklasse mit dem Toyota Prius 1.5 Hybrid. Nur gerade in der Kategorie der Kleinwagen steht mit Fiat Punto 1.4 E ein europäisches Modell an der Spitze. Der VCS bewertet für seine Autoumweltliste jedes Jahr mehrere hundert Modelle der gebräuchlichsten Marken. Er vergibt dabei nach einem bewährten und objektiven System für jedes Modell eine Gesamtpunktezahl. Die zehn Modelle, die über alle Kategorie und Marken hinweg die höchste Punktezahl erreichen, finden Aufnahme in die Liste der „Top Ten“: Es sind jene Fahrzeuge, die vom ökologischen Standpunkt aus besonders gut abschneiden. Zur Beurteilung der Umweltbelastung eines Wagens gehört auch dessen Produktion. Auf der Rangliste für die sauberste Produktion, die der VCS aufgrund einer Befragung der Automobilhersteller erstellt, steht Toyota an erster Stelle. Ein wichtiger Faktor bei der Umweltbelastung ist schliesslich die Entsorgung des Gebrauchtwagens. Ausgehend vom „widerspenstigen Autofriedhof im Gürbetal“ wird über das moderne Recycling und über das Problem des zunehmenden Exports von Gebrauchtwagen informiert und schliesslich auf die Frage eingegangen, wann ein Auto wirklich Abfall ist und wann ein Neuwagen einem älteren Modell vorzuziehen ist. Wer übrigens einen Gebrauchtwagen auch nach ökologischen Kriterien erwerben will, tut gut daran, eine AUL des entsprechenden Jahrgangs zu konsultieren. Immerhin gibt es die AUL schon seit 26 Jahren, die Lebensdauer eines Autos wird in der Schweiz aber mit 13, 14 Jahren veranschlagt.
Das aktuelle VCS-Magazin verbindet die AUL mit einer kritischen Begutachtung des Automarktes: Themen sind der plötzliche Boom bei den Kleinwagen, der Durchbruch bei den Elektroautos, die Mogelpackungen bei den Hybridwagen, der Überblick über die verschiedenen Treibstoffe und ihre Umweltbelastung, die Möglichkeiten der Lärmreduktion beim Privatverkehr sowie eine Bewertung möglicher Massnahmen gegen Raser. Es geht aber auch ums politische Umfeld: Ist staatliche Hilfe für eine Branche angesagt, die sich gegen Veränderungen sträubt? Und welche Alternativen gibt es zu dem vom Ständerat vorgeschlagenen Ökobonus, der aus Sicht der Umweltverbände unbefriedigend ist. So bietet das VCS-Magazin mit AUL nicht nur einen wichtigen Service für Kaufinteressierte, sondern bringt die Leserschaft auf den neusten Stand der Diskussion rund ums Autofahren und die Umwelt.
VCS-Magazin für zeitgemässe Mobilität. Sondernummer Auto-Umweltliste 2009, 1/März 2009. Die Informationen stehen auch auf der Website des VCS zur Verfügung: www.verkehrsclub.ch