«Das Rückgrat von Afrika sind die Frauen»
Was bedeutet das für sie?
Mir bedeutet dieser Erfolg viel. Er weckt die Hoffnung, dass der Kampf der Bäuerinnen und Bauern zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen führt und insbesondere die Frauen auf dem Land mehr Unabhängigkeit erlangen.
Und was bedeutet der Erfolg für Ihre persönliche Arbeit und die Arbeit von Synergie Paysanne?
Für meine Arbeit ist es eine grosse Motivation. Es zeigt mir, dass ich mich weiter mit all meiner Kraft dafür einsetzen muss, die Frauen auf dem Land davon zu überzeugen, dass sie etwas in ihrem Leben erreichen können, wenn sie gut und seriös arbeiten. Und dass sie so ihre Unabhängigkeit gewinnen und auf diese Weise zur Entwicklung ihrer Gesellschaft beitragen können.
Für die Arbeit von Synpa bedeutet dieser Erfolg, dass ganz viele Menschen unsere Arbeit unterstützen und dass wir unsere Anstrengungen verdoppeln müssen, um die Unterstützung der nationalen und internationalen Öffentlichkeit für die Anliegen der Kleinbauernfamilien und die ökologische Landwirtschaft zu gewinnen. Nur so kann die Welt gerechter und nachthaltiger werden.
Sie werden nun im Juni an den Weltgipfel in Rio reisen. Welche Ziele haben Sie sich für die Reise gesteckt?
Mein Ziel ist es, der Welt mitzuteilen:
- dass das Rückgrat von Afrika die Frauen sind und dass sie deshalb viel mehr Aufmerksamkeit und Gerechtigkeit von Seiten der Mächtigen verdient haben.
- dass die Frau auf dem Land alles macht und eigentlich tausend Arme bräuchte. Es braucht unbedingt Massnahmen, die ihr Leben erleichtern.
- dass die Frauen besser berücksichtigt und einbezogen werden müssen, damit wahre Entwicklung stattfinden kann. Es gibt keine wirkliche Entwicklung ohne die Bäuerinnen.
* Im Rahmen der ökumenischen Kampagne 2012 stellten Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein Projekte von sechs Frauen aus Afrika, Asien und Lateinamerika vor. Das Publikum durfte entscheiden, welches Projekt das Anliegen einer geschlechtergerechten, nachhaltigen Wirtschaftsform am besten umsetzt. Die Vertreterin des Gewinnerprojekts wird im Juni 2012 an den UNO-Weltgipfel Rio+20 eingeladen, um seine Arbeit vorzustellen und damit die Erfahrungen, Kompetenzen und Anliegen von Frauen sichtbar zu machen.
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