Der Countdown für „Rio+10“ läuft: Tourismus muss in die Strategien des Bundes für die Nachhaltigkeit Eingang finden

m September 2002 findet in Johannesburg der Erdgipfel statt, der zehn Jahre nach der Umweltkonferenz von Rio Bilanz ziehen soll über Erfolge und Misserfolge bei der Umsetzung der damals und seither im Rio-Folge-Prozess gefassten Beschlüsse. Agenda 21, Klima-Konvention, Biodiversitäts-Konvention etc. sind hierzu Stichworte, aber auch die Resolution der massgeblichen Kommission für Nachhaltige Entwicklung im Rio-Prozess (CSD), die auf ihrer 7. Jahrestagung 1999 (CSD-7) einen umfangreichen Katalog mit Anforderungen zum Tourismus erstellt hat.
Die Bilanzen künden sich allenthalben sehr ernüchternd an – um nicht zu sagen, krass defizitär. Grund genug, im Hinblick auf die für den Erdgipfel anberaumte Mobilisierung für die globale Umwelt die Anliegen zu bündeln und an einschlägiger Stelle die notwendigen Massnahmen bzw. überfällige Umsetzung der Beschlüsse und Resolutionen einzufordern.
Zuhanden der CSD hat der Bundesrat einen Bericht „10 Jahre nach Rio – Die Schweiz auf dem Weg zu einer Politik der Nachhaltigen Entwicklung“ verfasst. Tourismus kommt in diesem dünnen Papier gar nicht vor, wie auch viel anderes nicht. Rosmarie Bär, die profilierte Umweltexpertin und Begleiterin des Rio-Prozesses, hat in einer fundierten Stellungnahme für die Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke (Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas) die Defizite und künftigen Herausforderungen der Bundespolitik in Sachen Nachhaltigkeit klar benannt. Der Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung unterschreibt diese Analyse vollumfänglich und wird sich, gemeinsam mit den schweizerischen CIPRA-Organisationen, die im Rahmen ihres Mandates zum Schutz der Alpen und zur Erfüllung der Alpen-Konvention eben neue Leitlinien zum Tourismus erarbeitet haben, in den kommenden Monaten verstärkt dafür einsetzen, dass der Tourismus in der künftigen Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes umfassend berücksichtigt wird. /plus

Quellen: Website des Bundes: www.johannesburg2002.ch; AG Hilfswerke: www.swisscoalition.ch; Tourismus mit Zukunft – Positionen der CIPRA Schweiz erhältlich bei: cipra@mountainwilderness.ch