Der fairunterwegs-Koffer freut sich: Immer mehr Schweizer Gastro-Betriebe verwöhnen ihre Gäste mit fair gehandelten Produkten
Basel, 10.09.2009, akte/ Ein Produkt schmeckt einfach besser, wenn man weiss, dass der Hersteller und seine Kinder dank fairem Handel ein würdiges Leben führen können. Dieser Ansicht sind viele Schweizer KonsumentInnen: Sie konsumieren im Durchschnitt pro Kopf und Jahr faire Produkte im Wert von 32 Franken – und damit mehr als jedes andere Volk dieser Erde. Das überzeugt auch eine zunehmende Zahl von Wirten: Gegen 400 Schweizer Gastrobetriebe bieten Kaffee, Orangensaft und eine Reihe anderer Produkte mit dem Fairtrade-Label von Max Havelaar.
Der fairunterwegs-Koffer wollte wissen, wo er sich mit bestem Gewissen auswärts verpflegen kann, und hat den Gastro-Finder auf der Website der Stiftung Max Havelaar Schweiz konsultiert. Die Liste lässt sich sehen: 18 Speiserestaurants, 51 Hotels, 10 Kantinen, drei Filialen von Mr Wong, 140 Coop- und 144 McDonalds-Filialen, 14 Cafés, 9 Tearooms, drei Stehkaffees und 19 weitere Gastrobetriebe haben in ihrem Sortiment mindestens ein Fairtrade-Produkt.
Pionier Sunstar Hotels
Das Engagement ist dabei unterschiedlich. Beeindruckt ist der fairunterwegs-Koffer vom Pionier Sun-Star: Die Hotelgruppe weist in ihrem Nachhaltigkeitsprospekt nicht nur aus, dass sie den CO2-Ausstoss, der nach allen Energiesparmassnahmen noch bleibt, vollständig kompensiert. Sie war auch unter den ersten, die ihre Gäste mit energiegünstigen und fairen Lebensmitteln verwöhnt. Mehrere Fairtrade-Produkte (Kaffee, Tee, Orangensaft, Zucker, Bananen, Honig) ergänzen das regionale und saisonale Speiseangebot, in dem auch auf Fleisch und Fisch von bedrohten und nicht artgerecht gehaltenen Tieren verzichtet wird. Weniger beeindruckend fand der fairunterwegs-Koffer das Engagement von Coop: Das Warenhaus, das den Max Havelaar-Produkten zum Durchbruch verhalf, bietet in seinen Restaurants gemäss Gastro-Finder lediglich Kaffee und Orangensaft mit dem Max Havelaar-Label. Bei so vielen Fairtrade-Produkten, die Coop im eigenen Sortiment hat, erwartet der Gast im Coop-Restaurant bestimmt mehr Fairtrade. Bemerkenswert fand der fairunterwegs-Koffer, dass Fairtrade längst nicht nur in Gastrobetrieben der Luxusklasse zu haben ist. So unterstützt den Fairen Handel auch, wer in einer der 144 Schweizer McDonalds-Filialen einen Kaffee trinkt. Oder in einem Etap Hotel frühstückt.
Wirte mit Engagement gefragt
Die Max Havelaar-Stiftung schaltete den Gastro-Finder vor zwei Jahren auf, als sich bereits mehrere Gastrobetriebe zum Verkauf von Fairtrade-Produkten entschlossen hatten, erfährt der fairunterwegs-Koffer von Sandra Frieden, Gastroverantwortliche bei Max Havelaar. Seither habe der Faire Handel im Gastrobereich kontinuierlich zugelegt: Seit diesem Jahr gehören auch die Jugendherbergen zu den Anbietern von Fairtrade, und wer sich für das Steinbock-Label Punkte holen will, kann das tun, indem er Artikel mit dem Max Havelaar-Label ins Sortiment aufnimmt. Viele Gastrobetriebe bekennen sich bereits zum Fairen Handel. Aber die grosse Mehrheit zögert noch. Ein grosser Teil der Gastronomen kauft immer noch nur über den Preis ein. Mit der Lockerung des Wirtepatents seien heute nicht mehr nur ausgebildete Fachleute am Werk, und diese hätten teilweise ein kleineres Bewusstsein für die Produktherkunft, begründet dies Gourmetkoch und Gastroexperte Freddy Christandl in einem Interview mit Max Havelaar: „Ausgebildete Köche und Wirte befassen sich damit, wo und wie ihre Produkte angebaut werden.“ Damit der Gast bereit sei, für ein Produkt etwas mehr zu bezahlen, brauche es Information. Hier seien neben Max Havelaar auch die Wirte selber gefordert. Sandra Frieden meint dazu: „Wir sensibilisieren die Gastronomen für die Herkunft der Produkte und zeigen ihnen Wege, wie sie auf fairen Handel umsteigen können. Mit den Werbematerialien von Max Havelaar und begleitenden Aktionen wie Fairtrade-Breakfast im Frühling und den Fair Kochen-Aktionswochen im September können die Gastronomen ihr Engagement auch kommunizieren.“
Die Nachfrage zählt
Und was kann der Gast unternehmen, um den Fairen Handel in Hotels, Restaurants und Kantinen zu fördern? Der fairunterwegs-Koffer empfiehlt: Aktiv nach Fairhandels-Produkten fragen, den Gastro-Finder nutzen, um gezielt Gastrobetriebe mit Fairtrade-Produkten wählen zu können, und auch Kollegen und Kolleginnen auf diese Möglichkeit aufmerksam machen. Zum Beispiel durch den Versand der Max Havelaar-E-Card: Das wär fair.
Quelle: www.maxhavelaar.ch, eigene Recherchen