Basel, 05.06.2014/29.06.2014, akte/
Worum geht es beim TourCert-Workshop?
Seit 2014 gibt es in der Schweiz mit dem Institut für Tourismuswirtschaft der Hochschule Luzern* einen Schweizer Partner von TourCert, der die Unternehmen durch das TourCert-Zertifizierungsverfahren begleitet. Am Workshop können Interessenten von den TourCert Geschäftsführenden mehr über das System erfahren, Schweizer Reiseveranstalter, die das Zertifikat gemacht haben, geben Auskunft über ihre Erfahrungen und wir können die Schweizer TourCert-Berater kennenlernen.
Weshalb interessiert dich TourCert?
Ich habe letztes Jahr an der Hochschule Luzern das CAS zu Corporate Social Responsibility gemacht. Als Projektarbeit habe ich ein CSR-System für Dreamtime Travel entworfen; darin steht, wieso das für uns interessant ist, eine Standortbestimmung, es werden verschiedene Instrumente vorgestellt, ein bisschen schon der Ist-Zustand beschrieben und eine Strategie skizziert. Für die Arbeit habe ich verschiedene Zertifizierungstools angeschaut und fand TourCert das geeignetste für uns. Wir sind noch nicht zu 100 Prozent sicher – der Workshop wird da entscheidend sein – aber es sieht stark danach aus, dass wir das CSR Tourism Certified Zertifikat von TourCert machen werden, wenn der Aufwand dafür zumutbar ist.
Es ist auch interessant, weil wir ja bereits Fair Trade-Ferien nach Südafrika anbieten und die dafür notwendige Rezertifizierung als Reiseveranstalter ansteht: Machen wir das TourCert-Zertifikat, zählt das auch für Fair Trade Tourism.
Was bedeutet es für Dreamtime Travel, eine solche Zertifizierung zu machen?
Wir sind ein kleiner Reiseveranstalter, mit elf Angestellten, die sich etwa 600 Stellenprozent teilen, und zwei Lernenden. Wir bieten Reisen in Länder im südlichen und östlichen Afrika, in Ozeanien, Südamerika und dem Indischen Ozean an. Schon heute tun wir einiges, um unsere Wirkung auf Mensch und Umwelt beim Reisen zu verbessern: Wir arbeiten mit dem Klimakompensationsanbieter myclimate zusammen und gehören zu den ersten Reiseveranstaltern, die Fair Trade-Ferien angeboten haben. In unserer Firmenphilosophie sind Werte wie Fairness verankert. Jetzt möchten wir diese Werte auch auf eine besser kontrollierbare Weise leben und unsere Leistungen im Sozial- und Umweltbereich ausweisen. Unser Geschäftsführer, Dominic Eckert, stand schon voll hinter der Einführung der Fair Trade-Produkte, und er steht auch voll hinter der Einführung eines professionellen CSR-Systems.
Was ist dabei der Aufwand, und was bringt es euch?
Es wird schon noch einiges zu tun geben. Wir müssen neue Prozesse definieren, CSR gesamthaft verankern und im Unternehmen entsprechend weit oben positionieren, damit dem Thema die notwendige Wichtigkeit zugesprochen wird. Aber ich gehe davon aus, dass wir mit den TourCert-Tools zur Überprüfung der ganzen Wertschöpfungskette viel Zeit sparen können. Ohne solche Tools wäre das sehr aufwändig. Wir erhoffen uns von dem Prozess neue Ideen, einen Innovationsschub. Es ist für kleine Anbieter wichtig, neue interessante Nischen zu finden. Und wir wollen unseren Beitrag leisten, damit die Reisen, die uns gut tun, auch umweltverträglich und für die Menschen in den Destinationen gut sind.